Seit Ausbruch des Krieges in der Ukraine ist inzwischen eine Vielzahl an Projekten und Angeboten im In- und Ausland entstanden. Auch der Caritasverband Aschaffenburg – Stadt und Landkreis e.V. betreut zwei Projekte, die über die Aktion Mensch und die UNO Flüchtlingshilfe gefördert werden: Gut Ankommen in Aschaffenburg und супровід – Begleitung von Wohnungsgeber*innen. Es wird Zeit, den ersten Projektzeitraum zu reflektieren und auch nach vorne zu schauen.
Jetzt ist über ein halbes Jahr vergangen und das Projekt „Gut Ankommen in Aschaffenburg“ hat sich sehr gut etabliert. Wir haben Ehrenamtliche gefunden, die das Projekt in Stadt und Landkreis unterstützen und ukrainischen Familien bei Ihrem Lebensalltag helfen. Viele Ehrenamtliche kommen selbst aus der Ukraine und bringen dementsprechend viel Wissen mit und können vor allem sprachlich sehr gut unterstützen und viel Übersetzungsarbeit leisten.
Die Ehrenamtlichen haben anfangs viel bei Ämtergängen bzw. bei der Beantragung sozialer Unterstützungsleistungen geholfen. Die deutschen Behörden lassen aber auch mit der Zeit einige Hürden auftauchen, bei denen die Ehrenamtlichen aushelfen können, gerade was Jobcenter und Sozialgeld, Krankenkasse und Pflegeleistungen oder auch die Wohnungssituation betrifft. Stadt und Landkreis haben auch viele Projekte ins Leben gerufen, dennoch ist der Bedarf sehr hoch und jede Hilfestellung ist von großem Nutzen. Es gibt immer Situationen bei denen eine ehrenamtliche Person gut unterstützen kann, sei es bei Arzt- oder Krankenhaus besuchen oder bei der Begleitung zu Beratungsstellen.
Mittlerweile sind die ukrainischen Geflüchteten angekommen und kennen sich besser aus. Auch was die sprachliche Kompetenz angeht, können die Menschen, die bereits einen Sprachkurs besuchen, schon sehr viel in Ihrem Lebensalltag alleine schaffen. Wir konnten mit dem Projekt einen Treffpunkt für ukrainische Menschen etablieren, der immer am Montagvormittag stattfindet. Dort können sich Menschen treffen, austauschen, Fragen stellen und am Ende wird immer zusammen ein Mittagessen zubereitet. Außerdem findet an diesem Tag auch ein Sprachkurs statt. Eine ukrainische Lehrerin, die sich im Projekt engagiert, gibt für 2 Stunden einen Deutschkurs. Der Kurs ist immer gut besucht, weswegen wir jetzt einen zweiten Termin finden wollen, um die sprachlichen Kompetenzen noch mehr zu fördern. Außerdem gibt es für den seelischen und sportlichen Ausgleich eine Tanzgruppe, die donnerstags und freitags in den Räumen von INVIA stattfindet. Die Tanzgruppe DIADA gibt es für Kinder und auch für Erwachsene, dort wird sich viel bewegt und gelacht.
In unserem Projekt „Gut Ankommen in Aschaffenburg“ ist es uns besonders wichtig, dass die Menschen Ihre Erfahrungen verarbeiten können. Wir versuchen die Menschen zusammenzubringen und ihnen Raum für Austausch zu geben..
Außerdem haben wir für ukrainischen Geflüchtete für den 31.12.2022 um 9 Uhr einen orthodoxen Gottesdienst in der Agathakirche hier in Aschaffenburg organisieren können. Im Zusammenarbeit mit Pfarrer Heim konnten wir einen geeigneten Platz finden, Pater Konstantin wird den orthodoxen Gottesdienst halten. Die Kirche beginnt um 9 Uhr und endet um ca. 11 Uhr. Im Anschluss wird von unserer ukrainischen Theatergruppe noch eine kleine Aufführung präsentiert. Alle Menschen, die am orthodoxen Gottesdienst teilnehmen wollen, sind herzlich eingeladen!
Außerdem gibt es ein von der UNO Flüchtlingshilfe finanziertes Projekt „ Cynpobia“ was sich an ehrenamtliche Wohnungsgeber* innen richtet, die ukrainischen Geflüchteten privaten Wohnraum zur Verfügung stellen. Der Caritasverband bietet wöchentliche Sprechstunden zu diesem Thema an und einmal monatlich ein Supervisions- Treffen für Wohnungsgeber*innen bei denen es über die lange Dauer des gemeinsamen Zusammenlebens Schwierigkeiten und Probleme aufgetaucht sind. In diesem Rahmen kann eine professionell Begleiteter Austausch zwischen Ukrainer*innen und Vermieter*innen stattfinden.
Melanie Meyer
Projektkoordinatorin “Gut Ankommen in Aschaffenburg”