Würzburg, 30.06.2022. Fachtag Pflegeausbildung der Caritas findet als Präsenzveranstaltung im Würzburger Burkardushaus statt.

Ein Gong, und mit dem Schall breitet sich Stille im großen Kardinal-Döpfner-Saal des Würzburger Burkardushauses aus. Dicht besetzt sind am Donnerstag, 30. Juni, die Reihen. Der Caritasverband hat mit seinem Referat Gesundheit und Alter eingeladen zum großen Fachtag Pflegeausbildung; gekommen sind gut 60 Einrichtungsleiter, Pflegedienstleitungen und Praxisanleiterinnen aus der stationären und ambulanten Altenhilfe, außerdem  Trägervertreter und Fachleute. Nach zwei Coronajahren sind die Erwartungen an diesen gemeinsamen Tag in Präsenz groß. Franziska Brod und Jan Fischer gehen langsam durch den Mittelgang und begrüßen im Dialog die Anwesenden. „Wir brauchen die positiven Geschichten aus der Pflege“, sagt Referent Jan Fischer. „Wir müssen viel mehr über die schönen Seiten des Berufs und über das Gelingende sprechen“, pflichtet ihm Kollegin Franziska Brod bei.

Damit ist klar, auf welchem Fundament der Fachtag ruhen wird. „Wir wollen, dass es Ihnen an diesem Tag gut geht. Sorgen Sie für sich selbst“, ermuntert Fischer. Im Zentrum aller Beiträge stünden die Ausbildung und die jungen Leute, die sich auf die Arbeit im Bereich Pflege einlassen würden. Was brauchen Azubis? Wie gelingt eine gute Anleitung? Woher kommt Unterstützung, wenn sie benötigt wird?

Claudia Hauck, Geschäftsführerin der Caritas Gemeinschaft für Pflege- und Sozialberufe Bayern schaltet sich per Video dazu und berichtet zum Gesetz über Pflegeberufe (PflBG) und setzt berufspolitische Akzente.

Marco Maier, Vorstand im Kreis-Caritasverband Aschaffenburg und langjähriger Leiter im Seniorenwohnstift St. Elisabeth plädiert für Fehlertoleranz und eine Atmosphäre der Wertschätzung auch im Umgang mit Azubis. Wie diese konkret aussieht, erläutert Sybille Zink, Ausbildungsbeauftragte im St. Elisabeth. Simon Bayer vom Bayerischen Landesamt für Pflege und dort verantwortlich für pflegefachliche Aufgaben, stellt das Programm Mentoren für Pflege vor. Seine Behörde unterstütze auch im Bereich Ausbildung mit Schulungen und Workshops, so Bayer. Ulli Feder, Pflegedienstleitung der Sozialstation St. Kilian in Mellrichstadt und im Pflegeübungszentrums (PÜZ) in Rhön-Grabfeld gibt Einblicke in die Arbeit und die Gestaltung der Ausbildung. Begleitet wird ihr Best-Practice-Referat von Andrea Ebert, Pflegedienstleitung der Seniorentagespflege St. Kilian in Mellrichstadt und Praxisanleiterinnen Yvonne Hartmann und Bettina Kessler. Azubis etwas zutrauen, sei wichtig und vielerorts gar nicht selbstverständlich.

Alle Referentinnen und Referenten des Tages sind sich einig: Die Arbeit in der Pflege ist anspruchsvoll aber doch lohnend, sodass es gut sei, junge Menschen für die Generalistik zu gewinnen. Außerdem müsse genau hingeschaut werden, warum Azubis ihre Ausbildung mitunter abbrechen würden. Es brauche mehr und bessere Kommunikation.

Aber auch die Meinung der Teilnehmerinnen und Teilnehmer war immer wieder gefragt. Wie motivieren Sie Ihre Auszubildenen? Was trägt dazu bei, ein attraktiver Arbeitgeber zu sein? Und was kann der Diözesan-Caritasverband für Sie tun? Auf großen Tafeln wurden die Ergebnisse gesammelt.

Durchweg positiv waren in der Abschlussrunde die Rückmeldungen. „Ihr überrascht uns immer wieder“, lobte eine Praxisanleiterinnen das durchdachte Konzept von Jan Fischer und Franziska Brod. „Schön, dass der kollegiale Austausch in Präsenz wieder möglich ist“, wurde mehrfach betont, während andere schon Überlegungen anstellten, die neuen Impulse zeitnah in der eigenen Einrichtung umzusetzen. Wenn es um Geschichten vom Gelingen gehe, sei der Fachtag selbst eine solche Geschichte, meinte eine Pflegedienstleiterin.

„Wir wollen und werden auch weiterhin für Sie da sein“, versprachen Fischer und Brod. Bei Fragen stünde die Caritas hilfreich zur Seite und plane schon die nächsten Treffen. 

Sebastian Schoknecht

 

Quelle und weitere Bilder:
https://www.caritas-wuerzburg.de/aktuelles/nachrichten/detail/ansicht/ihr-ueberrascht-uns-immer-wieder/

­