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Würzburg, 18.10.2021. Diözesane Arbeitsgemeinschaft Altenhilfe Würzburg tagte im Burkardushaus. Vorsitzender Gerhard Schuhmacher „Wir brauchen eine Pflegereform, die diesen Namen auch verdient hat.“

Sie ist der Zusammenschluss zahlreicher Dienste und Einrichtungen in den Bereichen ambulante, teilstationäre und stationäre Altenhilfe in der Diözese: die Diözesane Arbeitsgemeinschaft (DiAG) Altenhilfe Würzburg. Das Gremium der Geschäftsführer, Vorstände, Einrichtungsleitungen und Fachleute dient der Vernetzung, dem kollegialen Austausch und der politischen Meinungsbildung sowie Lobbyarbeit. Wie wichtig diese nach wie vor ist, wurde in Impulsen und Diskussionen erneut deutlich.

Geistlicher Impuls

Zur Sitzung begrüßte die Geschäftsführerin der DiAG Altenhilfe Würzburg, Silke Birklein, die Frauen und Männer aus der Altenhilfe am Montagnachmittag, 18. Oktober, im Julius-Döpfner-Saal des Würzburger Burkardushauses am Dom.

In seinem geistlichen Wort erinnerte Domkapitular Clemens Bieber an den Evangelisten Lukas, dessen Festtag auf den 18. Oktober falle. „Lukas zeigt uns einen Jesus, der kein antiker Wunderheiler sein will. Ihm geht es um den Beistand und die Begleitung von Menschen.“ Dies sei auch Grundhaltung für die Altenhilfe. „Wir sind bei den Menschen und haben ein offenes Ohr für ihre Anliegen“, so Bieber. „Uns geht es nicht um Abrechnungsziffern, so wichtig diese auch sein mögen; uns geht es in erster Linie um die Menschen. Und vielleicht hat der ein oder andere Patient dann auch das gute Gefühl: Da stellt mir Gott jemanden an die Seite.“ Oftmals, so der Vorsitzende des Caritasverbandes, komme als Antwort eine tiefe Dankbarkeit der Patientinnen und Patienten zurück.

Blick in die Zukunft

Gerhard Schuhmacher, Vorsitzender der DiAG Altenhilfe, nahm in seinem Impulsvortrag die Anwesenden mit in die Zukunft. Auch weiterhin werde gelten, dass bei der Caritas erst die Wertschätzung und dann die Wertschöpfung komme. „Klar ist, dass sich etwas tun muss, sonst landen wir in der vielbeschworenen humanitären Katastrophe“, so der Fachmann. Schuhmacher plädierte für mehr Entscheidungs- und Gestaltungsspielräume vor Ort. Es könne nicht alles in Berlin oder München entschieden werden. „Wir brauchen einen Innovationsschub. Deutschland hängt in der Digitalisierung weit zurück.“ Der Einsatz moderner Technik diene der Entlastung, werde aber die menschliche Fachkraft nicht ersetzen können. Schuhmacher mahnte, jetzt die Fördermittel zu beantragen, um gut in die Zukunft starten zu können. „Die Gelder sind da, und die brauchen wir, um ganz vorne dabei sein zu können.“

Ideen sind gefragt

Als Gastredner konnte die DiAG Altenhilfe Würzburg Bernhard Seidenath (MdL) gewinnen. Der Fachmann konstatierte: „Wir müssen etwas tun, denn wir stehen vor riesigen Herausforderungen.“ Als große Aufgabe sehe er die Gewinnung von Fach- und Arbeitskräften. „Die Arbeit in der Altenhilfe kann sehr erfüllend sein“, meinte Seidenath. Die große Frage sei, wie sich Menschen für die entsprechenden Berufe begeistern ließen.

Wer pflegende Angehörige entlasten wolle, sei ebenfalls auf mehr Fachkräfte in der Altenhilfe angewiesen. „Wir brauchen mehr Wertschätzung und Entlastung.“ Die Angebote Kurzzeit- und Tagespflege, aber auch Kuren, seien sinnvoll. „Der Freistaat unterstützt vieles mit finanziellen Mitteln.“ Auch das PÜZ, das Pflegeübungszentrum in Mellrichstadt, habe sich als Unterstützung bewährt. „Das müsste es in allen Regierungsbezirken geben, damit Menschen, die plötzlich Angehörige pflegen müssen, dies mit Fachleuten einüben können“, sagte der CSU-Politiker. „Eine große Pflegereform wird die zentrale Aufgabe der neuen Legislaturperiode sein.“ Und da brauche es noch viele gute Ideen.

Seidenath dankt ausdrücklich dem großen Engagement der Caritas im Arbeitsfeld Altenhilfe. „Die Humanität einer Gesellschaft zeigt sich im Umgang mit ihren schwächsten Mitgliedern, und das sind oftmals auch die alten und hochbetagten Menschen.“

Offene Diskussion

Im Anschluss an seinen Vortrag nahm sich Seidenath Zeit für die Diskussion. Als problematisch schätzte etwa Georg Sperrle, Geschäftsführer der Caritas-Einrichtungen gGmbH, das Agieren der Arbeitszeitfirmen ein. „Immer mehr Pflegerinnen und Pfleger werden von diesen Firmen abgeworben und müssen dann zu überzogenen Konditionen von den Einrichtungen eingekauft werden.“ Hier brauche es eine Lösung durch die Politik. Angelika Ochs, Geschäftsführerin der Caritas in Rhön-Grabfeld, appellierte, Konzepte zu entwickeln, damit Betroffene Hilfe aus einer Hand erhielten. Es könne nicht sein, dass Menschen in der Krise immer wieder von A nach B geschickt werden müssten. „Wir hören auch den Wunsch der Pflegebedürftigen nach Schulungen und wünschen uns Angebote für diese Menschen.“

Caritas-Geschäftsführerin Anke Schäflein empfahl, auch ältere Menschen im Blick zu haben, wo es um die Gewinnung von Arbeitskräften geht. Zugleich merkte sie kritisch an: „Wir bilden in unseren Einrichtungen aus; andere ziehen uns dann die Fachkräfte ab.“ Das sei zutiefst ungerecht.

Seidenath sicherte zu, die Anliegen in den Landtag und den Pflege-Ausschuss mitzunehmen. „Es wird, das kann ich schon verraten, eine Kampagne für Um- und Wiedereinsteiger geben.“ Geplant sei Ähnliches wie bei der erfolgreichen Kampagne „Herzwerker“.

Ein echter Herzwerker

Ein Höhepunkt der Zusammenkunft war die Ehrung von Manfred Manger, der über mehr als 40 Jahre ehrenamtlich als 1. Vorsitzender des Caritasvereins St. Matthias, Träger von Kita und Sozialstation, in Gochsheim tätig war. „Sie haben schon alle Ehrungen bekommen, die die Caritas für ein so langes und beherztes Engagement bereithält“, sagte Domkapitular Clemens Bieber. „Wir schenken Ihnen deshalb ein wunderbares Bronzebild des Kölner Künstlers Egino Weinert.“ Das Kunstwerk zeigt den reichen Fischfang. „Die Fischer waren am Ende erfolgreich, weil sie auf Jesus gehört und sich an seiner Weisung ausgerichtet haben“, so Bieber. „Sie, lieber Herr Manger, haben dies ebenfalls getan. Die wichtige und nicht immer leichte Arbeit gelingt, im Hören und Vertrauen auf IHN“. Manger dankte für die Auszeichnung. „Ich sehe die Ehrung aber nicht nur für mich, sondern für viele, mit denen ich gemeinsam unterwegs war in den zurückliegenden Jahrzehnten.“ Den Wein, den Silke Birklein überreichte, werde er mit Frau und Tochter, die ihn stets unterstützt hätten, teilen.

Projekt „plento“

„Wir tun etwas für unsere Arbeitskräfte in der Pflege und für pflegende Angehörige“, stellte Bildungsreferent Michael Biermeier das Projekt „Plento“ vor. Es zeichne sich vor anderen Angeboten der Gesundheitsförderung durch seinen spirituellen Gehalt aus. Wenn es darum gehe, mit dem täglichen Stress besser klarzukommen, spiele die geistliche Dimension eine große Rolle. „Mit dem Kurhotel in Bad Bocklet, das zur Caritas gehört, haben wir einen sehr guten Ort für die Kursangebote“, so Biermeier. Einige Kurse seien zertifiziert und könnten somit über die Krankenkassen bezuschusst werden. „Wir freuen uns, dass der nächste Kurs schon wieder ausgebucht ist.“

Lobbyarbeit für die Altenhilfe

Zugeschaltet aus Berlin berichtete Geschäftsführer Andreas Wedeking über die Arbeit des VKAD (Verband katholische Altenhilfe in Deutschland). „Wir sind mit unserem Büro von Freiburg nach Berlin umgezogen, um dichter an der Politik zu sein und unsere Themen besser lobbyieren zu können“, erläuterte Wedeking. Aus der Fülle der Themen benannte der Fachmann der Caritas die Akademisierung der Pflegeberufe als Ziel, die es voranzutreiben gelte. Kritisch äußerte er sich zur bisherigen Pflegereform. „Wir brauchen eine Reform, die diesen Namen auch wirklich verdient.“ Das sei nun Aufgabe der neuen Regierung, so der Geschäftsführer des Fachverbandes VKAD, dem auch Einrichtungen der unterfränkischen Caritas gehören.

Wahlen zum Vorstand

Alle vier Jahre wird der zehnköpfige Vorstand der DiAG Altenhilfe neu gewählt. Per Akklamation wurden jene Frauen und Männer bestätigt, die sich für weitere vier Jahre zur Verfügung stellen. Nach dem Ausscheiden von Ursula Franz-Marr, Stefan Weber, Roland Metz und Marco Maier aus dem Vorstand wurden vier neue Vorstandsmitglieder gewählt. Dies sind: Astrid Graf (Heidenfeld), Monika Kohl (Lohr), Angelika Schmidt (Haßfurt) und Andrea Weyrauther (Aschaffenburg). Für die ausgeschiedenen Mitglieder gab es zum Dank Wein; für die Neueinsteigerinnen einen ersten kräftigen Applaus.

„Ich danke für die konstruktive und konzentrierte Sitzung“, sagte abschließend Silke Birklein und wünschte den Teilnehmerinnen und Teilnehmern, die aus allen Regionen der Diözese angereist waren, einen guten Heimweg.

Sebastian Schoknecht

Quelle: https://www.caritas-wuerzburg.de/aktuelles/nachrichten/detail/ansicht/wertschaetzung-und-entlastung/

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Eva M. Welskop-Deffaa (62) ist von der Delegiertenversammlung zur neuen Präsidentin des Deutschen Caritasverbandes gewählt worden. Sie wird als erste Frau in der 125-jährigen Geschichte der verbandlichen Caritas dieses Amt innehaben.

Berlin, 14.10.2021

Mitte November wird sie das Amt von Peter Neher übernehmen, der sich nach 18 Jahren als Caritas-Präsident nicht mehr zur Wahl stellte. Nach Stationen unter anderem im Bundesfamilienministerium und im Bundesvorstand von ver.di ist Welskop-Deffaa seit dem Jahr 2017 Mitglied des Vorstands des Deutschen Caritasverbandes, zuständig für die Sozialpolitik und die Digitale Agenda des Verbandes. Die gebürtige Duisburgerin und studierte Volkswirtin wurde von den in Freiburg und virtuell versammelten über 161 Delegierten des Verbandes für ein Mandat von sechs Jahren gewählt.

"Ich danke den Delegierten für ihr Vertrauen und freue mich sehr, mit dem Verband ein nächstes Stück Innovationsgeschichte zu schreiben. Not lindern und verhindern, das ist unser Programm", kommentiert Welskop-Deffaa ihre Wahl.

"Die Türen der Kirche von innen aufstoßen"

"Mehr als 80 Prozent der Mitarbeitenden der Caritas sind Frauen. Da passt es gut, dass nun auch der Spitze des katholischen Wohlfahrtsverbands eine Frau steht", so die neue Präsidentin. "Mehr Frauen den Weg in kirchliche Führungspositionen zu eröffnen, ist eines der großen Themen der kirchlichen Erneuerung. Ich freue mich, wenn ich dazu beitragen kann, die Türen der Kirche von innen aufzustoßen."
Die Themen Digitalisierung auf allen Ebenen des Verbandes, sozial gerechter Klimaschutz, Sicherung einer engmaschigen sozialen Infrastruktur und Wahrnehmung der internationalen Verantwortung des Deutschen Caritasverbandes sieht Welskop-Deffaa als Prioritäten für ihr Mandat.
"Innovationskraft, Förderung des gesellschaftlichen Zusammenhalts, die Fähigkeit, sich den Zukunftsaufgaben zu stellen - dafür steht für mich die Caritas", so die Präsidentin. "Ich möchte, dass diese Vokabeln auch anderen einfallen, wenn sie das Flammenkreuz der Caritas sehen."

Mehr Informationen
Hier finden Sie eine Kurzbiographie
 und ein Pressefoto der neuen Präsidentin (Copyright: Deutscher Caritasverband / Monika Keiler). Am Donnerstag, 14.10. findet um 12 Uhr mit dem scheidenden Präsidenten Peter Neher und Eva Welskop-Deffaa eine hybride Pressekonferenz statt.
Livestream auf Youtube

 

Quelle: https://www.caritas.de/presse/pressemeldungen-dcv/eva-welskop-deffaa-zur-neuen-caritas-praesidentin-gewaehlt-7fc83ad4-6508-4c79-adba-8a0fee82a677

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Die Veranstaltung „Expertinnen und Experten auf der Couch“ - organisiert von der Familienbildung des Landkreises Aschaffenburg - findet am Dienstag, 12. Oktober von 20.00 Uhr bis 21.00 Uhr statt. Unter dem Titel „Suchtprävention – junge Menschen stärken gegen Suchtgefahren“ geht es an diesem Abend darum, was Eltern dafür tun können, um ihre Kinder vor Suchterkrankungen zu schützen. Es werden Ideen und Möglichkeiten ausgetauscht, wie Eltern im Familienalltag achtsam mit dem Thema Suchtmittelkonsum umgehen können. Zielgruppe sind Eltern mit Kindern im Alter ab 14 Jahren. Als Referentin und Expertin ist Frau Köhler von der Psychosozialen Beratungsstelle für Suchtprobleme des Caritasverbandes Aschaffenburg geladen.

Suchtberatung bei Jugendlichen:

Die Beratungsanfragen von Jugendlichen und deren Eltern erreichen die Suchtberatung und die Erziehungsberatung gleichermaßen häufig. Cannabiskonsum und Verhaltenssüchte (Computer, Social-Media ) sind die bei Jugendlichen am häufigsten genannten Probleme. Anfragen sind manchmal besser in der Erziehungsberatung und manchmal besser in der Suchtberatung aufgehoben. Hier stimmen wir uns so gut wie möglich miteinander ab. Wir sehen den Bedarf an spezifischer Beratung für Jugendliche unter 18 Jahren deutlich und bemühen uns um Lösungen für unsere Region. Die Kapazitäten der Suchtberatung sind bereits mit den Anfragen der Erwachsenen langfristig ausgeschöpft. Die Nachfrage ist hoch.
Ein spezifisches Beratungsangebot für Jugendliche zum Thema Sucht fehlt bislang vollkommen. Hier besteht staatlicherseits eine Versorgungslücke.

 Was wir tun:

 Das Angebot FreD dient als ein Beispiel: frühe Intervention für Jugendliche, die zum ersten Mal mit Cannabis in Kontakt kommen. Ein spezifisches Gruppenangebot an welchem im Jahr 2021 bereits 80 Jugendliche teilgenommen haben. Der Bedarf ist aber höher als das Angebot. Die notwendige Erweiterung von solchen Angeboten ist mit Hürden verbunden, die nicht einfach überwunden werden können. Zuletzt wurde ein Antrag zur Erweiterung von FreD in Aschaffenburg wegen einer Verwaltungsvorschrift durch die Regierung von Unterfranken abgelehnt. Das fatale daran: Die Erweiterung des Angebotes wurde von der Behörde als fachlich sinnvoll eingeschätzt und trotzdem abgelehnt.
Das kann nicht im staatlichen und gesellschaftlichen Interesse sein. Hier sollte die Politik die entsprechenden Voraussetzungen schaffen, um es uns leichter zu machen im Sinne der gesellschaftlichen Herausforderungen aktiv werden zu können.
Der Caritasverband engagiert sich und nimmt eigene Mittel für diese Zwecke in die Hand. Wir finden in Stadt und Landkreis Aschaffenburg glücklicherweise gute Kooperationspartner für Suchtprävention und die Durchführung von FreD. Ohne diese Bündnisse würde es kaum Angebote geben.

Und trotzdem:

Wir benötigen noch mehr gemeinsame Anstrengungen aus Politik, Kommunen, Verwaltungen und Caritas um ein ausreichendes Angebot für Suchtprävention und besonders zur Suchtberatung von Jugendlichen unter 18 Jahren zur Verfügung stellen zu können.

Für den Landkreis und die Stadt Aschaffenburg, ist die Caritas mit den Beratungsdiensten trotzdem die richtige Anlaufstelle:
Ganz nach dem Motto der Caritas: Not sehen und Handeln.

 

Bei Interesse an der oben genannten Veranstaltung ist eine Anmeldung per E-Mail an Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein! erforderlich. Daraufhin wird eine Bestätigungsmail mit dem Zugangs-Link verschickt.

Weitere Informationen:

Frau Monika Mann
Familienbildung
Fachbereich Bildung, Kooperation und Vernetzung in der Jugendhilfe
Landratsamt Aschaffenburg
Bayernstraße 18, 63739 Aschaffenburg
Tel. 06021-394 323, E-Mail: Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!

https://www.landkreis-aschaffenburg.de/aktuelles/pressemitteil/index.html?news_id=120007

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Der Caritasverband Aschaffenburg betreibt drei Tagespflegestätten im Landkreis Aschaffenburg: Großostheim, Kahl am Main und Karlstein. Durch ausreichenden Schutz (Impfungen, Infektionenschutzvorkehrungen, etc.) können die drei Einrichtungen jetzt wieder für mehr Nutzer*innen ihre Türen öffnen. Ab sofort besteht auch für neue Interessierte die Möglichkeit, zwei "Schnuppertage" in Anspruch zu nehmen. Wir freuen uns auf Sie!
Weitere Infos finden Sie auch hier:

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Am Samstag, 02.Oktober 2021, wurde das Benefiziatenhaus in Großostheim offiziell mit einem Tag der offenen Türe eröffnet. Bereits seit Anfang September bietet der Caritasverband Aschaffenburg dort eine Außenstelle und somit Beratungsgespräche durch die Psychosoziale Beratungsstelle für Suchtprobleme (PSB) und die Beratungsstelle für Kinder, Jugendliche und Eltern (Erziehungsberatung) des Landkreises an.

Neben Vertreter*innen aus der Gemeinde Großostheim, aus Politik und Kirche, sprach auch Christopher Franz, Vorstand des Caritasverbandes, einige Worte an die Gäste. Er übergab als Einweihungsgesckenk einen Chinesischen Glücksbaum und wünschte den Akteuren im Haus ein Zusammenwachsen und Ineinandergreifen bzw. Verzahnen wie es beim Stamm dieses Baumes auch geschieht.

Die Baukosten für die aufwendige Sanierung beliefen sich auf etwa 1,4 Millionen Euro und wurden vom Bund mit knapp 720 000 Euro bezuschusst. Es sind mehrere Büro- und Kleingruppenräume entstanden, die von verschiedenen Akteuren aus und um Großostheim für Beratungen und Treffen genutzt werden können. Im Dachgeschoss wurde ein Versammlungsraum geschaffen, in dem künftig auch Vorträge und Seminare abgehalten werden können. Eine tolle Bereicherung für den Markt Großostheim, der jetzt ein Beratungs- und Sozialzentrum besitzt.

Neben dem Caritasverband (ab Winter 2021/2022 ist ein weiterer Schwerpunkt mit Allgemeiner Sozialberatung geplant) nutzen das Landratsamt, die Nachbarschaftsinitiative "Zeitschenker", der italienische Konsularische Korrespondent, der Familienstützpunkt Bachgau und ein Eltern-Kind-Treff die Räume, außerdem ist im Erdgeschoss die hauptamtliche Seniorenbeauftragte Martina Beck mit ihrem Büro.

 

Termine für die Außesprechstunde der Caritas werden über die jeweiligen Sekretariate vergeben:

Beratungsstelle für Kinder, Jugendliche und Eltern für den Landkreis Aschaffenburg
Telefon 06021 · 392-301
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Psychosoziale Beratungsstelle für Suchtprobleme
Telefon 06021 · 392280
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Einen Kurzbericht über die Einweihung gibt es auch auf der Seite des Main-Echo.

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Seit Jahren beteiligen wir uns am bundesweit stattfindenden Aktionstag Glücksspielsucht. Am 29.09.2021 waren wir mit einem Aktionsstand auf dem Aschaffenburger Wochenmarkt zu finden.
Wir sind überzeugt, dass es wichtig ist, das Thema in die Öffentlichkeit zu tragen und zu zeigen, dass wir uns auch bei diesem Thema für unsere Mitmenschen engagieren. Wir setzen uns ein für einen umfangreichen Spielerschutz, fordern eine klare Regulierung der Glücksspielangebote und benennen die Probleme, die mit dem neuen Glücksspielstaatsvertrag seit dem 01.07.2021 auf uns zukommen werden.

Wer mit offenen Augen durch unsere Stadt und unseren Landkreis geht, kann es nicht übersehen. Die Zahl an Spielotheken und Wettbüros hat in den vergangenen Jahren drastisch zugenommen. Durch die seit Juli geltenden Veränderungen am Glücksspielstaatsvertrag können nun alle Deutschen zusätzlich legal online um Geld spielen. Inzwischen ist bereits jeder Dritte mit einer Glücksspielproblematik von Onlineglücksspielen abhängig.
Wir, die Caritas, setzen uns für Menschen in prekären Lebenslagen ein und müssen feststellen, dass gerade diese Menschen häufig von einer Glücksspielsucht betroffen sind. Die Abhängigkeit von Glücksspielen ist eine Krankheit, die wie jede andere Suchterkrankung behandelt werden kann. Wir, die Suchtberatung der Caritas, stehen allen Betroffenen als kompetente Ansprechpartner zu Seite.
Bemerkenswert fanden wir, dass in den Gesprächen an unserem Informationsstand deutlich wurde, wie viele Menschen Angehörige oder Bekannte haben, die von einer Glücksspielsucht betroffen sind.

 

Quelle und weitere Informationen zu unserer Psychosozialen Beratungsstelle für Suchtprobleme (PSB) finden Sie auf der Homepage der PSB.

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Bad Bocklet, 26.09.2021. Über 200 Gäste feiern Vinzenztag in Bad Bocklet. Vinzenzpreise für „Rock the Nations“ und „Handmade“. Weihbischof Ulrich Boom ruft zu Offenheit für Gottes Wirken auf.

Mit über 200 Gästen hat der Diözesan-Caritasverband am Sonntag den Vinzenztag 2021 gefeiert. Bei strahlendem Sonnenschein kamen sie im Kurpark von Bad Bocklet zu Gottesdienst, Begegnung und zur Verleihung der Vinzenzpreise zusammen. Der traditionelle Festtag erinnert an den heiligen Vinzenz von Paul, den Begründer der neuzeitlichen Caritas, dessen Gedenktag die Kirche am 27. September feiert. Die Feier fiel mit dem Caritassonntag 2021 zusammen.

„Wir haben heute schon die beste Wahl getroffen, indem wir gemeinsam diesen Gottesdienst feiern“, sagte Weihbischof Ulrich Boom in seiner Begrüßung zu Beginn des Pontifikalamts. Gemeinsam mit ihm feierten den Gottesdienst am Altar neben dem Vorsitzenden des Diözesan-Caritasverbands, Domkapitular Clemens Bieber, auch der Bad Kissinger Dekan Stephan Hartmann sowie der emeritierte Domvikar Burkhard Rosenzweig. Unter den Ehrengästen fanden sich neben der Ehrenvorsitzenden des Diözesan-Caritasverbands, Landtagspräsidentin a.D. Barbara Stamm, zahlreiche weitere Vertreter aus Gesellschaft und Politik in der Region.

"Caritas schließt alle ein"

In seiner Predigt ging der Weihbischof auf das aktuelle Jahresmotto der Caritas ein. „Der Dienst der Caritas geht nie von einer oder einem allein aus“, so Boom. Vielmehr sei sie immer ein Gemeinschaftswerk, das allen Menschen offenstehe. „Caritas ist nie exklusiv, sie ist immer inklusiv, schließt alle und alles ein“, sagte Weihbischof Boom.

Dieser Anspruch lasse sich auch aus den biblischen Texten des Tages ablesen, so der Weihbischof weiter. Exemplarisch verwies er auf das Evangelium, in dem der Apostel Johannes die Jünger als eine exklusive Gruppe darstellt (vgl. Mk 9,38ff.). Dies werde jedoch gleich von Jesus selbst zurückgewiesen. „Gottes Geist legt sich auf alle und alles“, sagte der Weihbischof. Offen sei hingegen die Frage, „ob wir offen für sein Wirken sind“. Diese Frage müssten sich auch stets die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Caritas stellen, schließlich würden sie im Zeichen des Kreuzes auftreten. Durch sie würde Gott Gutes tun in der Welt, so Boom.

Für die Caritas ebenso bedeutsam sei, dass Gott stets die kleinen Menschen in den Mittelpunkt stelle. „Gottes Herz gehört den Ohnmächtigen, Schwachen und Geringen, denen aus der letzten Reihe, am Rand der Gesellschaft.“ Es dürfe im Dienst der Caritas nie vergessen werden, „auf wessen Seite Gott steht“, sagte der Weihbischof. Zugleich dürften alle, die sich in den Dienst an den Schwachen stellen, auf Gottes Hilfe vertrauen. Der Mensch neige dazu, alles können zu wollen und zuweilen seine Seele zu verkaufen, „um gut und machtvoll“ zu sein. Vor dieser Art Perfektionismus warne Jesus jedoch. „Das, was wir vom Herzen her vermögen, langt.“ Wenn Gott ein Herz für die Menschen habe, die der Caritas anvertraut sind, dann auch „für unser begrenztes Tun“ in der Hilfe für diese Menschen, so Weihbischof Boom in seiner Predigt.

Gute Kooperation zwischen Caritas und politischer Gemeinde

Seine Dankesworte am Ende des Gottesdienstes nutzte Domkapitular Clemens Bieber dazu, dem Weihbischof nicht nur für die Feier der Messe zu danken, sondern auch im Namen des Caritasverbands Glückwünsche zu Booms Geburtstag im Vortag auszusprechen. Ebenso gratulierte Bieber dem Bürgermeister von Bad Bocklet, Andreas Sandwall, der an diesem Sonntag seinen Geburtstag feierte. Einen musikalischen Geburtstagsgruß lieferten zudem die „Rhöner Saxophöner“ aus Stangenroth, die den Gottesdienst und den anschließenden Festakt zur sichtbaren Freude der Mitfeiernden musikalisch begleitet hatten.

In seinem Grußwort betonte der Bürgermeister, dass er an diesem Geburtstag aufgrund einer schweren Erkrankung im Vorjahr besonderen Grund habe, Gott Dank zu sagen. Dankbar sei er auch der Caritas für die gute Zusammenarbeit in Bad Bocklet. Dabei nannte er das von der Caritas betrieben Kurhaus Hotel Bad Bocklet sowie die Ehrenvorsitzende Barbara Stamm, die mit großem persönlichem Engagement die umfangreiche Renovierung und Neugestaltung der Kuranlagen möglich gemacht habe.

Im Anschluss an den Festgottesdienst konnten die zahlreichen Gäste vor der malerischen Kulisse des Brunnenbaus auch der Verleihung der Vinzenzpreise 2021 beiwohnen. Mit dem Vinzenzpreis ehrt der Diözesan-Caritasverband jedes Jahr ehrenamtliche Projekte, die in nachhaltiger und innovativer Weise einen Dienst am Nächsten leisten. Die Wahl der Preisträger obliegt dabei einer unabhängigen Jury. Die beiden mit 3.000 bzw. 2.000 Euro dotierten Preise erhielten die beiden Gewinner aus den Händen der Ehrenvorsitzenden Barbara Stamm sowie des Weihbischofs Ulrich Boom.

Vinzenzpreise für "Rock the Nations" und "Handmade"

Mit dem ersten Preis ausgezeichnet wurde im Jahr 2021 das Bandprojekt „Rock the Nations“. In der Ankereinrichtung Geldersheim im Landkreis Schweinfurt baut die Initiative seit fast zwei Jahren musikalische Brücken. „Musik ist wichtig, um die Isolation in der Einrichtung zu durchbrechen und Menschen in Kontakt zu bringen“, erklärte Miriam Christof, Fundraising-Expertin bei den Würzburger Erlöserschwestern und Mitinitiatorin, die Grundidee des Projekts. Wie gut der Plan aufzugehen scheint, durften die Gäste des Vinzenztags dann auch gleich selbst feststellen, als „Rock the Nations“ im Kurpark von Bad Bocklet eine Kostprobe ihres Könnens zu Gehör brachten.

Auch der zweite Preis ging in diesem Jahr an ein Projekt, das Hilfsbedürftige selbst zu Akteuren macht. Ingrid Pollak aus dem Würzburger Stadtteil Lengfeld und ihre Mitstreiter wollen mit „Handmade“ einen Beitrag zur Selbsthilfe in Nigeria leisten. Dabei sammeln sie in Deutschland alte Nähmaschinen ein, die dann verschickt und vor Ort zu Werkzeugen gegen die Armut werden. „Das stiftet Zukunft“, lobte die Jury in ihrer Begründung.

Mit den Preisverleihungen ging der offizielle Teil des Vinzenztags im Kurpark zu Ende. Unter strengen Corona-Auflagen konnten nach einjähriger Zwangspause aber auch Begegnung und Austausch wieder aufleben, die einen wichtigen Teil des Vinzenztags darstellen. Bis in den Nachmittag nahmen zahlreiche Gäste die Einladung an, beim Mittagsimbiss die Küche des Kurhaus Hotels kennenzulernen, die renovierten Hotelanlagen zu erkunden oder im Kurpark zu Lustwandeln.

Kilian Martin | Caritas | Quelle: hier

0cf09b449db00446aab610a78282488d_w720_h480_cp Caritasverband Aschaffenburg Stadt und Landkreis e.V.  - Nachrichten

Rund 500 Anlaufstellen der Ergänzenden unabhängigen Teilhabeberatung (EUTB) gibt es seit 2018 unter verschiedenen Trägerschaften in ganz Deutschland. Menschen mit Beeinträchtigungen finden dort Ansprechpartner*innen, die zu Themen Wohnen, Bildung, Arbeit, Assistenz, Mobilität, Hilfsmittel, Freizeit, Gesundheit und Familie beraten. Finanziert wird dieser Dienst über das Bundesministerium für Arbeit und Soziales. Beraten wird persönlich, am Telefon, per Mail, Videoschaltung oder beim Hausbesuch - je nach Bedarf und Möglichkeiten der Ratsuchenden.

Für Stadt und Landkreis Aschaffenburg gibt es beim Caritasverband Aschaffenburg eine Anlaufstelle, im Landkreis Miltenberg bei der Arbeiterwohlfahrt (AWO) und für die gesamte Region bayerischer Untermain noch bei der Gesellschaft für Mukopolysaccharidosen (MPS) mit Sitz Aschaffenburg.

Das Main-Echo war zu Besuch und hat mit den hauptberuflichen Berater*innen wie auch Betroffenen gesprochen, die inzwischen selbst zu Experten als sog. Peer-Berater ausgebildet werden. Den kompletten Artikel gibt es online auf der Seite des Main-Echo zu lesen. 

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Wir brauchen Ihre Unterstützung! Zurzeit läuft eine Abstimmung im Netz, welches Projekt von 57Wasser eine Spende bekommt. Die Krisenkompass-App der Telefonseelsorge kann auch gewählt werden.

Geben Sie der Krisenkompass-App Ihre Stimme unter https://www.57wasser.de/Abstimmung/57wasser_poll.php.

Denn diese App kann Leben retten!

 

Zum Hintergrund und zur App:

"Der KrisenKompass ist eine App, die dank ihrer Funktionsweise eine Art Notfallkoffer für Krisensituationen darstellt. Mit verschiedenen Funktionsweisen wie Tagebuchfunktion und persönlichen Archiven, um positive Gedanken oder beispielsweise Fotos, Erinnerungen oder Lieder zu speichern, kann ein ganz persönliches Rüstzeug für schlechte Momente gepackt werden. Darüber hinaus gibt es Materialien, die in Krisensituationen hilfreich sind, Hinweise zu beruhigenden Techniken, sowie direkte Kontaktmöglichkeiten zur TelefonSeelsorge® und anderen professionellen Anlaufstellen. Das Angebot des KrisenKompasses ist als App jederzeit in Griffweite auf dem Handy und damit immer dabei, wenn es nötig wird."
https://www.telefonseelsorge.de/krisenkompass/

Infos auch unter: https://krisen-kompass.app/

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Die Beratungsstelle für Kinder, Jugendliche und Eltern für den Landkreis Aschaffenburg bietet ab Herbst 2021 ein neues Gruppenangebot für Kinder aus Trennungs-/Scheidungsfamilien.

Wenn Eltern sich trennen, erleben Kinder große Verunsicherung und Verwirrung. Das Angebot soll Kinder in den verschiedenen Phasen der Trennungverarbeitung begleiten und so zum Verständnis und zur Bewältigung dieser Situation beitragen.

Anmeldungen werden über das Sekretariat der Beratungsstelle entgegengenommen.

Beratungsstelle für Kinder, Jugendliche und Eltern für die Stadt Aschaffenburg
Treibgasse 26 (Martinushaus)
63739 Aschaffenburg
Telefon (06021) 392-220
Fax (06021) 392-221
E-Mail Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!
Internet www.caritas-aschaffenburg.de 

Hier finden Sie die Ausschreibung zum Gruppenangebot:
pdfFlyer_Präventionsgruppe_für_Kinder_aus_Trennungs-_Scheidungsfamilien.pdf

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Berlin, 9. September 2021. Für junge Wohnungslose zwischen 18 und 27 Jahren ist es sehr schwer, adäquate Unterstützung zu finden: Sie fallen oft durchs Raster der gesetzlich vorgesehenen Hilfen. Gleichzeitig gibt es eine gleichbleibend hohe Zahl von jungen Menschen, die wohnungslos sind, stellt die Caritas anlässlich des Tags der Wohnungslosen am 11. September fest. Junge Menschen machen je nach Region und Schätzung bis zu einem Fünftel aller Wohnungslosen aus. Laut Deutschem Jugendinstitut sind 37.000 Menschen unter 27 Jahren ohne festen Wohnsitz.
„Es ist dramatisch, wenn junge Erwachsene ohne Wohnung oder in einer prekären Wohnsituation sind“, so Caritas-Präsident Peter Neher. „Diese Menschen müssen wir auffangen. Aber gerade die 18- bis 27-Jährigen erfahren zu wenig Unterstützung: Oft stecken sie in einem Bermudadreieck der Hilfesysteme – Jugendhilfe, Wohnungslosenhilfe, Sozialhilfe – und bleiben auf der Strecke. Das darf nicht sein.“

Gesetzliche Kooperationspflicht

Junge Menschen dürfen nicht in Angeboten landen, die für sie nicht passend sind – sie brauchen individuelle, altersspezifische Unterstützung etwa mit Beratung und einer Unterbringung, die ihre Bedarfe abdeckt.
„Wir fordern alle zuständigen Stellen auf – die Kommunen, die Länder, die verschiedenen zuständigen Hilfssysteme – intensiv zusammenzuarbeiten, um die Lücke bei der Unterstützung junger Wohnungsloser zu schließen. Wir setzen uns für eine gesetzliche Kooperationspflicht aller Ebenen für Menschen bis 27 Jahren ein“, erklärt Ulrike Kostka, Caritas-Direktorin im Erzbistum Berlin und Vorsitzende der Katholischen Arbeitsgemeinschaft der Wohnungslosenhilfe (KAG W).
Die Caritas fordert auch den Aufbau eines ausreichenden Angebots an angemessenen Notfall- und Notschlafstellen für wohnungslose Menschen unter 27 Jahren mit sozialpädagogischer Begleitung sowie die schnellstmögliche Vermittlung in Wohnraum, in dem sie bleiben können.

Mehr bezahlbarer Wohnraum

„So spezifisch die Problematik junger Wohnungslosen ist: Sie zeugt auch vom Mangel an bezahlbarem Wohnraum, den es mittlerweile in Deutschland gibt. Mehr Wohnungen, die sich Menschen mit geringen Einkommen leisten können, sind ein wichtiger Schlüssel. Ich hoffe, dass diese Botschaft auch bei der Politik ankommt“, so der Caritas-Präsident.
Die Caritas setzt sich für eine bessere Förderung von gemeinwohlorientierten Akteuren wie Wohnungsgenossenschaften ein, welche langfristig sozial gebundene Wohnungen bauen.

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Online-Suizidpräventionsberatung für Jugendliche immer stärker gefragt

[U25]-Nachrichten-Aufkommen ist um 25 Prozent gestiegen

Berlin/Aschaffenburg 10. September 2021. Rechtzeitig Reden – das ist gerade jetzt nach Corona umso wichtiger. Das zeigt aktuell die hohe Nachfrage an das Beratungsangebot der [U25]-Online-Suizidprävention. Im zweiten Lockdown haben junge Menschen 25 Prozent mehr Nachrichten über das Portal ausgetauscht als im Vergleichszeitraum in den Vorjahren.
Die Motive der Hilfesuchenden sind verschieden: von psychischen Erkrankungen, über Zukunftsangst, Mobbing, bis hin zu Schul- und Beziehungsschwierigkeiten. „Das Thema Suizid muss aus der Tabuzone. Die Hemmschwelle für junge Menschen mit suizidalen Gedanken ist hoch, eine Beratungsstelle in ihrer Region aufzusuchen. Deshalb ist die Online-Beratung für junge Ratsuchende eine große Chance, sich anonym, online und kostenlos Hilfe zu holen“, sagt Caritas-Präsident Peter Neher anlässlich des Welttages der Suizidprävention am 10. September.

30.000 Nachrichten bei [U25]

Aktuell kümmern sich bei der Online-Beratung [U25]–Suizidprävention rund 290 ehrenamtliche Peer-Berater_innen an zehn Standorten in Deutschland um die Anfragen. 1500 Menschen suchten im Jahr 2020 Rat und in 2021 (bis Ende Juni) 650 Menschen. Insgesamt wurden im vergangenen Jahr (2020) rund 30.000 Mails zwischen Ratsuchenden und Peerberater_innen ausgetauscht.

Reden und Aufklären

Das Besondere an der Online-Suizidberatung ist, dass die Peer-Berater_innen selbst junge Erwachsene bis 25 Jahre sind und ehrenamtlich arbeiten. Sie begleiten die hilfesuchenden Gleichaltrigen durch ihre Krise. Neben der Onlineberatung und der Präventionsarbeit hat sich das Angebot der [U25]–Suizidprävention zur Aufgabe gemacht, in der Öffentlichkeit präsent zu sein, um in der Gesellschaft über das Thema Suizid aufzuklären.

Raus aus der Tabuzone

Jährlich sterben in Deutschland über 500 junge Menschen durch Suizid. In der Altersgruppe von 10 bis 25 Jahren ist das die zweithäufigste Todesursache, direkt nach Verkehrsunfällen. Gleichzeitig ist Suizid nach wie vor ein hoch tabuisiertes Thema in unserer Gesellschaft. „In den Beratungen habe ich oft das Gefühl, dass die Jugendlichen und jungen Erwachsenen einfach mal jemanden brauchen, der ihnen zuhört und sich Zeit für sie nimmt. Gerade während der Pandemie – mit Schulschließungen und Kontaktbeschränkungen - ist es umso wichtiger gewesen, im Austausch zu bleiben und ihnen das Gefühl zu geben, nicht allein zu sein. Wir bekommen als Peers so viel Dankbarkeit zurück. Da macht es umso mehr Spaß, sich an einem so coolen Projekt zu beteiligen“, so die ehrenamtliche Peer-Beraterin Simone, die sich bei [U25]-Berlin engagiert.

Caritas-Aktionen rund um den Weltsuizidpräventionstag am 10.09.2021

  • youngcaritas Berlin hat gemeinsam mit [U25] bis zum 17. Oktober die Spendenaktion #läuftbeidir“ gestartet. Durch den Charity-Lauf möchten youngcaritas Berlin und [U25]-Berlin zur Enttabuisierung des Themas Suizid beitragen. Der Erlös der Spendenaktion kommt der Online-Suizidprävention [U25] zugute. Infos unter: www.youngcaritas.de/läuftbeidir
  • Standort [U25]-Berlin nimmt als Teil des Netzwerkes Suizidprävention Berlin gemeinsam mit vielen anderen Akteuren aus den Bereichen seelischer Gesundheit und Suizidprävention beim Markt und beim Lauf für seelische Gesundheit teil.
  • Unter dem Veranstaltungstitel „Musik trifft mentale Gesundheit“ tut sich der [U25]-Standort Dresden mit der Band „Dying Empire“ zusammen und klärt musikalisch zum Thema Suizidprävention auf.
  • Die ehrenamtlichen Peers in Dortmund, Gelsenkirchen, Paderborn und Nürnberg machen sich bei Stadtspaziergängen zu Fuß auf den Weg, um mit möglichst vielen Menschen in ihrer Region zum Thema Suizidprävention ins Gespräch zu kommen.
  • Die ehrenamtlichen Peers in Freiburg veranstalten in der Freiburger Innenstadt eine Kreidemalaktion und sind mit einem Infostand vor Ort.
  • Die Peers am Standort Hamburg beteiligen sich an der Laufaktion und richten gemeinsam mit der Telefonseelsorge Hamburg die Aktion „Stelle eine Kerze ins Fenster“ aus - zum Gedenken der Menschen, die in Hamburg durch Suizid ihr Leben verloren haben.
  • Die Peer-Berater_innen im Emsland bieten im Rahmen der „nAcht Lingen – Veranstaltungsreihe“ einen Workshop zu den Themen Krisen, Krisen bewältigen und Selbstfürsorge/Ressourcen an.
  • Die [U25]-Standorte in Biberach und Bad Saulgau veranstalten parallel einen gemeinsamen Lauf mit Kreide-/ und Foto-Aktion sowie eine Lesung von Julia Schilling mit dem Titel „Heute will ich nur ein bisschen sterben“ in Kooperation mit der örtlichen Selbsthilfe-Gruppe AGUS.

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