Caritas und Diakonie fordern für Schutzsuchende und Migrant_innen gute Rahmenbedingungen für soziale und berufliche Teilhabe

Brüssel/Berlin, 8. September 2021. Keine Arbeit, ein korrupter Staat, Menschenrechtsverletzungen und Verfolgung – es gibt vielfältige Gründe, warum Menschen ihr Land verlassen. Oder wie jetzt angesichts der sich verschlechternden Sicherheitslage in Afghanistan. Dies löst kontroverse Debatten um Flucht, Migration und Integration aus.

„Die EU und Deutschland benötigen dauerhaft Einwanderung. Von 400.000 Zuwandernden pro Jahr geht der Vorstandsvorsitzende der Bundesagentur für Arbeit aus. Wenn wir diesen Bedarf decken wollen, müssen wir aufhören, Einwanderung einseitig zu problematisieren. Wir müssen aktiv dafür sorgen, dass sie gelingen kann. Chancen und Erfolge fallen nicht vom Himmel“, sagt Caritas-Präsident Peter Neher. In Deutschland sind die Wohlfahrtsverbände wichtige Mittler, um Informations- und Kommunikationslücken zu schließen und Integrationsprogramme in die Tat umzusetzen. „Die Freie Wohlfahrtspflege hat über viele Jahre hinweg Erfahrung und Expertise aufgebaut, um Eingewanderte erfolgreich zu begleiten. Sprachkurse, Migrationsberatung und entsprechende Förderprogramme ebnen hier den Weg. Wir müssen Einwanderung aber auch als Chance sehen für ein vielfältiges und modernes Europa, mit allen Menschen, die bereit sind, daran mitzuwirken“, unterstreicht der Präsident der Diakonie Deutschland, Ulrich Lilie.

Wirksamere Fördermaßnahmen für Teilhabe

Integration muss als Zusammenleben in Vielfalt und Einheit verstanden werden. Dafür braucht es Maßnahmen der Politik, die der Gesellschaft die positiven Effekte von Zuwanderung vermitteln helfen. Gleichzeitig müssen Einwandernde und Schutzsuchende durch wirksame Fördermaßnahmen in ihrer Teilhabe unterstützt werden, machen die Präsidenten von Caritas und Diakonie anlässlich ihres gemeinsamen Jahresempfangs deutlich, der dieses Jahr nicht in Brüssel stattfindet, sondern digital übertragen wird. Teilhabe und Teilwerden finden vor allem vor Ort statt. Hier ist die Zivilgesellschaft gefragt, deren Projekte vorrangig – auch vor staatlichen Akteuren - gefördert und mit Aufgaben betraut werden sollte, wenn sie die Aufgaben besser lösen kann.
Im Flüchtlingsherbst 2015 haben sich die enormen zivilgesellschaftlichen Potenziale bei der Mobilisierung von Selbsthilfe und Solidarität deutlich gezeigt. Neben Integration muss vor allem die Verbesserung der Aufnahmebedingungen für Asylsuchende Vorrang vor Rückkehrmaßnahmen haben.

Soziale und berufliche Integration

Die Veranstaltung der beiden christlichen Wohlfahrtsverbände steht unter dem Leitgedanken „Soziale und berufliche Teilhabe von Migrant_innen und Schutzsuchenden – Der Beitrag von Caritas und Diakonie“. Die Präsidenten diskutieren mit Johannes Luchner, stellvertretender Generaldirektor für „Migration und Inneres“ der EU-Kommission und den Europaabgeordneten Lena Düpont (CDU) und Erik Marquardt (Grüne) darüber, wie die Voraussetzungen für die Teilhabe von Eingewanderten verbessert werden können.

Aktionsplan soll Hindernisse beseitigen

Von den knapp 450 Millionen Menschen, die heute in der EU leben, sind knapp 34 Millionen außerhalb der EU geboren. Zudem leben viele EU-Bürgerinnen und -Bürger nicht in ihrem Heimatland, sondern in einem anderen EU-Mitgliedsstaat. Der Ende 2020 von der EU-Kommission verabschiedete „Aktionsplan für Integration und Inklusion 2021– 2027“ erkennt den wichtigen Beitrag von Migrant_innen zur Europäischen Union an und soll die Hindernisse beseitigen, welche die Teilhabe am Arbeitsmarkt und der europäischen Gesellschaft erschweren. Die Förderung des sozialen Zusammenhalts ist eines der Kernanliegen des Aktionsplans, erklärt Johannes Luchner.


Zwei Beispiel-Projekte von Caritas und Diakonie

Wie mit zielgerichtetem Engagement, unterstützt durch Fördermittel der EU, ganz konkret Teilhabe erreicht werden kann, stellen beim Jahresempfang exemplarisch zwei Projekte von Caritas und Diakonie vor: Das Projekt „Deine.ART“ aus dem Diözesancaritasverband Köln setzt auf kreative Förderinstrumenten. U.a. durch Literaturangebote, Sing- und Rhythmusübungen oder Fotoprojekte werden Migrant_innen in ihrem Selbstbewusstsein und ihrer Selbstwahrnehmung gestärkt. Das Netzwerk „Partizipation Bergisches Städtedreieck“, an dem u.a. die Diakonie Wuppertal und die Caritas aus Solingen und Remscheid beteiligt sind, unterstützt Asylsuchende etwa bei der beruflichen Orientierung, der Vermittlung von Sprachkursen und veranstaltet Schulungen für Mitarbeitende von Jobcentern und Kommunen.

Weitere Informationen:
Diakonie Wuppertal: Europäischer Sozialfonds (
ESF) Programm  „Partizipation Bergisches Städtedreieck“ IvAF – Integration von Asylbewerberinnen, Asylbewerbern und Flüchtlingen in den Arbeitsmarkt.
Caritas Köln: Asyl- und Migrationsfonds (AMIF)-Projekt „
Deine.Art“ „Kunst und Kultur für Integration“ zur Förderung eines Entfaltungs- und Empowerment Prozesses

Für Rückfragen stehen wir gerne zur Verfügung:
Anja Stoiser, stellv. Pressesprecherin Deutscher Caritasverband, Tel. +49 30 28444 744, E-Mail: Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!www.caritas.de
Kathrin Klinkusch, Pressesprecherin Diakonie Deutschland, Tel. +49 30-65211-1780, E-Mail: Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!www.diakonie.de

c49a7851383c01398d4c5385e5b3fba4_w720_h480_cp Caritasverband Aschaffenburg Stadt und Landkreis e.V.  - Nachrichten

Am 14.09.2021 beginnt das neue Schuljahr und viele ABC-Schützen in Bayern beginnen starten in einen neuen Lebensabschnitt. Eine etwas andere Schultüte - und noch dazu für Eltern - bietet Informationen rund um den maßvollen und gesunden Umgang von Kindern mit Medien.

Zur Unterstützung der Kampagne „Familie. Freunde. Follower.“ (https://www.drogenbeauftragte.de/familiefreundefollower/) stellt die Bundesdrogenbeauftragte, Daniela Ludwig, zum Schuljahresbeginn 2021/2022 Eltern der Erstklässler eine „Schultüte" mit praktischen Tipps zur gesunden Mediennutzung zur Verfügung. In einer Pressemitteilung (hier zu finden) macht Frau Ludwig deutlich: „Digitale Medien bieten großartige Möglichkeiten, aber natürlich können sie auch zur Herausforderung werden. Kinder müssen heute lernen, beim Chatten und Gamen die richtigen Grenzen zu setzen. Einfach ist das nicht, aber mit der Unterstützung der Familie kann es gut gelingen. Mit der Elternschultüte will ich die Familien dabei unterstützen, bei der Mediennutzung die richtigen Weichen zu stellen, ihre Kinder fit für die digitale Welt zu machen. Medien sollen schließlich Spaß und nicht krank machen.“

Eine limitierte Auflage der "Schultüte" steht bereit und kann unter Angabe der Bestellnummer BMG-D-11044 wie folgt kostenlos bestellt werden:

  • telefonisch unter 030 18 272 2721
  • per E-Mail an Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein! Zusätzlich wird die digitale Elternschultüte auch auf der Webseite der Drogenbeauftragten angeboten.
    Dort finden sie auch weitere Informationen zum Thema Medienabhängigkeit www.drogenbeauftragte.de/familiefreundefollower/

Der Fortbildungskalender wird herausgegeben vom Fachdienst Gemeindecaritas und der Fachstelle Bürgerschaftliches Engagement des Landkreises Aschaffenburg. Mit dem Fortbildungskalender, mittlerweile bereits die vierzehnte Auflage, möchten die Fachstellen insbesondere die im sozialen Bereich tätigen Ehrenamtlichen unterstützen.

Die Veranstaltungsreihe umfasst Themen von Begleitung hochbetagter und sterbender Menschen, Schuldnerberatung, Datenschutz im Ehrenamt, Ehe-, Familien- und Lebensberatung, Gute Fotos für die Öffentlichkeitsarbeit und Umgang mit alten Menschen und Menschen mit Behinderung. Darüber hinaus wird eine Exkursion in die Geriatrische Rehabilitation in Alzenau-Wasserlos angeboten sowie eine Präsenz-Veranstaltung mit Informationen sowie praktischen Tipps zum Thema Zivilcourage.

Die Auftaktveranstaltung des neuen Fortbildungskalenders findet am 21. Oktober 2021 online über Webex zum Thema „Ich bin doch nur eine Last – Grundhaltung und Gesprächshilfen für die Begleitung“ statt.

Mit dem Fortbildungsprogramm möchten die Veranstalter zugleich Dank und Anerkennung für die ehrenamtlich organisierten Nachbarschaftshilfen sowie das soziale Ehrenamt allgemein ausdrücken.

Sie finden den Fortbildungskalender direkt hier als PDF:
pdfFortbildungskalender_2021-2022_gesamt.pdf292.33 KB

Weitere Informationen gibt es auch auf der Unterseite Gemeindecaritas.

837987d98b4e6815c9c17b7e5c6fdfe0_w720_h480_cp Caritasverband Aschaffenburg Stadt und Landkreis e.V.  - Nachrichten

Die Katholische Arbeitsgemeinschaft für Müttergenesung ist eng mit dem Deutschen Caritasverband verknüpft. In vielen Caritasstellen bzw. Ortverbänden in Deutschland - so auch bisher im Caritasverband Aschaffenburg Stadt und Landkreis e.V. - finden Ratsuchende eine Beratungsstelle für Mütter- / Mutter-Kind- bzw. Vater-Kind-Maßnahmen.

Aufgrund personeller Veränderungen bietet der Caritasverband Aschaffenburg derzeit leider keine Kurberatung mehr an.
Ratsuchende, die Unterstützung bei ihren Anträgen benötigen oder Fragen haben, können sich fortan an folgende Stellen wenden:

Diakonisches Werk Lohr (zuständig auch für den Bereich bayerischer Untermain)
Kur- und Erholungshilfe
Frau Michaela Gerlach
Tel.      09352 606-4248
Mail    Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!

und ab 15.09.2021

Caritasverband für die Diözese Würzburg e.V.
Bereich Kur und Erholung
Martina Zawierta und Heike Korbmann
Tel.      0931 386-66659 oder -66662
Mail    Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein! oder Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!

9c5ca71fc6188e6f6d423d4f7d59344c_w720_h480_cp Caritasverband Aschaffenburg Stadt und Landkreis e.V.  - Nachrichten

Bundesministerium der Finanzen würdigt Engagement an den Nächsten

Berlin, 17. August 2021: Im Jahr ihres 65-jährigen Bestehens erfährt die TelefonSeelsorge eine besondere Wertschätzung. Das Bundesministerium der Finanzen (BMF) gibt die Telefonnummer 0800-111-0-111 als Sonderbriefmarke heraus. Erstverkaufstag für die 80-Cent-Briefmarke ist der 2. September.

„Wir freuen uns sehr, denn das ist ein Zeichen, dass unsere Arbeit für die Menschen von Politik und Gesellschaft wahrgenommen und anerkannt wird“, sagt Pfarrer Frank Ertel, gemeinsam mit dem Pastoraltheologen Michael Hillenkamp Vorsitzender des Leitungsgremiums der TelefonSeelsorge. „Die Briefmarke ist ästhetisch gelungen – und sie beinhaltet nicht nur unsere Rufnummer, sondern auch unser Online-Angebot. Gerade damit erreichen wir in der Pandemie die in vieler Hinsicht besonders betroffenen jungen Menschen.“ So sei etwa der Anteil männlicher 15- bis 19-Jähriger an den Mail- und Chatkontakten gegenüber der Zeit vor der Pandemie um 90 Prozent gestiegen.

Die Präsentation der Briefmarke fand in den Räumen der Diakonie Deutschland statt. Diakonie-Finanzvorstand Dr. Jörg Kruttschnitt begrüßte die Anwesenden, allen voran Staatssekretär Dr. Rolf Bösinger, BMF. Durch die Briefmarke werde TelefonSeelsorge sichtbar – und damit für weitere Menschen als Angebot erfahrbar.

Staatssekretär Dr. Bösinger überbrachte Grüße des Bundesfinanzministers Olaf Scholz. Auch er betonte die Bedeutung der TelefonSeelsorge in Corona-Zeiten. Für viele Menschen sei gerade jetzt die Unterstützung durch Außenstehende wichtig geworden. „Da es sich um eine 80-Cent-Marke handelt, also um das Standardbrief-Wertzeichen, ist sichergestellt, dass diese Marke mit ihrer Botschaft wirklich sehr breit wahrgenommen wird. Sie wird am 2. September in einer Auflage von knapp 3,4 Millionen Exemplaren in die Verkaufsstellen der Deutschen Post AG kommen.“

Für die rund 50 Sonderpostwertzeichen, die jährlich herausgegeben werden, gibt es jeweils mehrere Hundert Themenbewerbungen. Die Auswahl obliegt einem Programmbeirat, über die grafische Qualität der Umsetzung des Themas entscheidet ein Kunstbeirat. Etwa 100 Grafikerinnen und Grafiker stehen für die Umsetzung der Motive zur Verfügung, jeweils sechs bis acht von ihnen erstellen zu einem Thema Entwürfe, unter denen dann die Entscheidung fällt. Die Sonderbriefmarke „TelefonSeelsorge“ gestaltete die Nürnberger Grafikerin Elisabeth Hau.

In seiner Dankesrede würdigte Oberkirchenrat Joachim Ochel, Theologischer Referent beim Bevollmächtigten des Rates der EKD, nicht nur die gelungene Gestaltung und die Wertschätzung des Ministers, sondern auch die unkomplizierte und pragmatische Zusammenarbeit zwischen Ministerium und kirchlicher Institution.

 

Hintergrundinformation

Mit mehr als 7.700 geschulten Ehrenamtlichen in 104 Städten oder Regionen ist die Telefonseelsorge deutschlandweit tätig. In der Ökumenischen Telefonseelsorge Untermain sind 66 Ehrenamtliche tätig. Um möglichst vielen Menschen den Zugang zu ermöglichen, stehen Mitarbeitende ganzjährig rund um die Uhr am Telefon zur Verfügung. Die Telefonseelsorge berät Menschen jeder Nationalität, jedes Geschlechts, jeder Konfession und jedes Alters. Sie verpflichtet sich zu weltanschaulicher Neutralität. Alle Beratungsangebote, auch die Vorort-Beratung, sind anonym und kostenfrei.

Die Beratung findet am Telefon, per Mail oder Chat statt. An insgesamt 25 Standorten gibt es auch Beratung vor Ort. Da es hier auch zu einem längerfristigen Beratungssetting kommen kann, arbeiten in der Vor-Ort-Beratung überwiegend hauptamtliche Kräfte mit einschlägiger beruflicher Ausbildung. Durch den unkomplizierten Zugang zu den Offene-Tür-Stellen, die während ihrer Öffnungszeiten einfach zur Beratung betreten werden können, ist eine schnelle, niederschwellige Krisenintervention möglich.

Mit der kostenlosen App „KrisenKompass“ bietet die Telefonseelsorge auch Hilfe zur Selbsthilfe bei depressiven Gefühlen und Suizidgedanken für Betroffene und Angehörige.

2020 wurden 1.027.450 telefonische und 41.439 persönliche Beratungsgespräche geführt. Es wurden 44.600 Mails geschrieben und es wurde 33.578-mal gechattet. Die Telefonseelsorge Untermain führte 11 968 Seelsorgegespräche und fünf Ehrenamtliche berieten in 337 Chats.

Dank der Unterstützung der Deutschen Telekom sind die Telefonnummern 0800/1110111 und 0800/1110222 seit 1997 gebührenfrei.

1f68e18ca31c726f233982301b91f23c_w720_h480_cp Caritasverband Aschaffenburg Stadt und Landkreis e.V.  - Nachrichten

Sie ist das Parlament der Caritas im Bistum Würzburg und tagt mindestens zweimal im Jahr: die Vertreterversammlung. Die Verantwortlichen aus allen Gliederungen des Verbandes trafen sich am Freitag, 23. Juli, im Würzburger Burkardushaus, um zu diskutieren, zu beraten und zu entscheiden. „Kirche und ihre Caritas erleben gegenwärtig eine Phase des Umbruchs“, so Domkapitular Clemens Bieber, der satzungsgemäß zur Zusammenkunft eingeladen hatte, in seinem geistlichen Impuls. Passend zum Tagesevangelium vom Weinstock und den Rebzweigen (Johannes 15,1-8) wies der Vorsitzende der Caritas darauf hin, dass die Haltung entscheidend sei. „Getrennt von mir, so Jesus, könnt ihr nichts vollbringen“. Es gehe darum, in der Verbindung mit Jesus Christus den Dienst für die Menschen zu leisten. „Die Krise, die sich unter anderem in der großen Zahl an Kirchenaustritten spiegelt, bietet aber auch die Chance, Haltung zu zeigen.“ Die Kirche leiste gerade in ihrem sozialen Engagement einen unverzichtbaren Beitrag zum gesellschaftlichen Zusammenhalt. „Die Menschen erkennen, dass es uns um sie und ihre Anliegen und nicht um Profite auf dem sogenannten sozialen Markt geht“, unterstrich Bieber. „Alles ist sinnlos, wenn der Rückhalt nicht bei Jesus Christus gefunden wird. Und es hängt entscheidend davon ab, dass wahrgenommen werden kann: Wir sind in seinem Auftrag unterwegs.“

Schlankere Strukturen auf Diözesanebene

Im Rahmen der Vertreterversammlung stellte sich Andreas König als neuer Abteilungsleiter „Personal und Finanzen“ vor. König stammt aus Randersacker und ist dort familiär und kirchlich fest verwurzelt. Der 50-Jährige bringt sein Wissen und Können als Bankfachmann und Firmenkundenberater nun in den Dienst der Caritas ein. „Ich weiß, dass ich in schwierigen Zeiten meine Arbeit beginne. Aber ich bin keiner, der die Herausforderung scheut“, so König.

Mit der Reduzierung der Vorstandsposten und der Konsolidierung der Abteilungen seien bereits große Schritte in der Geschäftsstelle gegangen worden, um Gelder einzusparen, so König. „Es gibt nur noch einen Vorstand. Aus sechs Abteilungen werden ab 1. August vier. Die Anzahl der Fachbereiche, die zukünftig als Referate organisiert sein werden, wird ebenfalls stark reduziert“, führte König aus. Jede freiwerdende Stelle komme grundsätzlich auf den Prüfstand.

„Wir haben die beiden Abteilungen ‚Lebenslagen‘ und ‚Lebensphasen‘ zusammengeführt zur großen Abteilung ‚Soziale Dienste‘“, erläuterte deren neue Leiterin Sonja Schwab. Schlankere Strukturen seien notwendig, auch wenn dies mehr Arbeit mit sich bringe.

„Ich will an dieser Stelle unseren Abteilungsleitungen ausdrücklich danken“, so Bieber. „Ihr seid die, die letztlich den Diözesanverband wuppen.“ Die Anwesenden quittierten dieses Lob mit spontanem Applaus.

Angespannte Finanzlage

Wie notwendig Einsparungen seien, machte Dr. Rudolf Fuchs, Vorsitzender der Finanzkommission im Caritasrat, deutlich. Zugesagte Mittel seien im Haushaltsjahr 2020 nur zur Hälfte an die Caritas überwiesen worden, sodass eine millionenschwere Lücke klaffe. „Wir mussten zweckgebundene Rücklagen für das laufende Geschäft aufbrauchen, um die eigenen Dienste als DiCV und die subsidiären Strukturen und deren Dienste sicherzustellen. Ebenso konnten notwendige Maßnahmen in der Fläche nicht angegangen werden.“ Als Finanzkommission nehme man die Aufsicht sehr ernst und schaue sehr genau hin, wie die Caritas mit den ihr anvertrauten Geldern umgehe. „Ich sehe ein hohes Maß an Verantwortung und Sorgfalt“, bescheinigte Fuchs der Caritas, zugleich stelle sich die Frage, wie es in Zukunft weitergehen könne. „Wenn der Kirche insgesamt die Einnahmen wegbrechen, dann muss der Diözesanverband ebenso sparen wie die zugehörigen Orts- und Kreisverbände und andere Gliederungen“, so Fuchs. „Die Frage bleibt: Was kann und soll die Caritas in Zukunft noch an kirchlichem Auftrag erfüllen, wenn ihr die Mittel dazu fehlen?“

„Für die Kirche braucht es dringend eine Priorisierung ihrer Aufgaben“, führte Domkapitular Bieber aus. Überall gleichermaßen einsparen zu wollen, sei kein Weg, der in eine gute Zukunft führe.

Politische Dimensionen

Einmal mehr wurde deutlich, dass die Arbeit der Caritas auf das Engste verknüpft ist mit Kommunen, Bezirk und Freistaat. Mit den Kirchensteuermitteln würden wichtige Aufgaben für das Gemeinwesen wahrgenommen, unterstrich Bieber. Die Caritas erbringt ihren Dienst für die Menschen an vielen Stellen im Auftrag des Staates. „Wir sind flächendeckend in der Flüchtlingsberatung tätig“, rief Andreas König in Erinnerung, „bekommen diesen wichtigen Dienst aber bei Weitem nicht auskömmlich finanziert.“ Wo diese Arbeit auch in Zukunft erbracht werden solle, müsse sich etwas an den Rahmenbedingungen ändern. „Wir brauchen einen Neuansatz beim Umgang mit Flucht und Asyl“, unterstrich die langjährige Präsidentin des Bayerischen Landtags und Ehrenvorsitzende der Caritas, Barbara Stamm. „Menschen, die nicht in ihr Herkunftsland zurückgeführt werden können, und davon gibt es viele, brauchen hier eine Perspektive und engmaschige Begleitung und Betreuung.“ Es könne nicht angehen, dass man die Frauen und Männer sich selbst überlasse, ohne Sprachkurs, ohne Integration, ohne Tagesstruktur. „Es ist nicht kurz vor zwölf, sondern schon kurz nach zwölf. Der Staat muss handeln!“

Die Caritas sei in der Lage dieses Feld zu bedienen, entgegnete Christopher Franz, Geschäftsführer im Caritasverband Aschaffenburg. „Es braucht aber eine bessere finanzielle Ausstattung. Wir bekommen nur 65 Prozent refinanziert. Das reicht nicht aus.“ Zumindest für das Jahr 2022 bestehe die Hoffnung, dass dieser Dienst zumindest durch Kirchensteuermittel ermöglicht werden kann, ergänzte Andreas König. Es brauche aber verbindliche Zusagen seitens des Staates und eine langfristige Perspektive.

Entlastung und Nachwahl

Einstimmig wurde der Caritasrat als Aufsichtsgremium durch die Vertreterversammlung entlastet. Für Dieter Fuchs, langjähriger Geschäftsführer im Caritasverband Aschaffenburg, wurde dessen Nachfolger, Christopher Franz einstimmig in den Caritasrat nachgewählt. Franz, studierter Sozialpädagoge, konnte im Stadtverband Frankfurt viele Caritaserfahrungen sammeln. „Ich freue mich auf die Zusammenarbeit, auch in diesem Gremium“, unterstrich Franz, der mit Frau und zwei Kindern in Heimbuchenthal lebt.

Bessere Rahmenbedingungen in der Pflege

Über das Ringen um bessere Rahmenbedingungen in der Pflege und die zurückliegenden Auseinandersetzungen zwischen Caritas und der Gewerkschaft ver.di, berichtete Stefan Weber, Geschäftsführer des Caritasverbandes für die Stadt und den Landkreis Würzburg. Die Kommunikation im Umfeld der Ablehnung des Flächentarifvertrages sei ein Desaster gewesen, so Weber. „Das muss dringend aufgearbeitet werden.“ Argumente für und wider habe es reichlich gegeben, am Ende sei die Ablehnung eines Vertrages als Mindeststandard in der Pflegebranche aber richtig gewesen. „Wo es ein durchschnittliches Angebot gibt, besteht die Gefahr, dass es bald für alle zum Standard wird“, so Weber. „Die Caritas zahlt gut und hat gute Rahmenbedingungen. Die sollten der Maßstab sein!“

„Bei der Pflege geht es nicht nur um Geld, sondern um die Rahmenbedingungen insgesamt. Wie werden die Schichtdienste gestaltet? Wie ist es mit der Erholung? Wieso kommen unsere Pflegekräfte nur umständlich an Rehamaßnahmen?“ Stamm erinnerte an das neue Projekt „plento“. „Das ist ein sehr gutes Angebot der Caritas an die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in der Pflege, auch für pflegende Angehörige, um wieder auftanken zu können. Ich hoffe sehr, dass dieses Angebot im schönen Kurhotel Bad Bocklet auch angenommen wird.“

Projekt „VIERWÄNDE“

Wie vielfältig die Caritas ist, wurde auch im Vortrag von Dominik Hübner deutlich. Er stellte das Projekt „VIERWÄNDE“ vor, das am Heimathof Simonshof, einer traditionsreichen Einrichtung der Caritas für wohnsitzlose Männer, in Bastheim angesiedelt ist. „Unser Ausgangspunkt ist die Tatsache, dass in der Planungsregion 3 – Main-Rhön – nur sehr vereinzelt Angebote für Menschen mit Wohnproblematik vorhanden sind“, so Hübner. Im Projekt würden die Angebote erfasst, im Idealfall besser miteinander vernetzt und bedarfsgerecht erweitert. „Wohnungslosigkeit ist ein Problem. Wir sehen, dass es kaum präventive Maßnahmen gibt, um Menschen vor dieser Situation zu bewahren.“ Denkbar sei eine mobile Fachstelle, die insbesondere den ländlichen Raum in Rhön-Grabfeld und den Haßbergen bedienen könnte. Das auf zwei Jahre angelegte Projekt werde vom Freistaat gefördert und durch die Fachhochschule Würzburg-Schweinfurt wissenschaftlich begleitet.

Mit dem Hinweis auf den Vinzenztag am 26. September im Kurhaus Bad Bocklet und guten Wünschen für die Sommerpause, beendete Domkapitular Clemens Bieber die dreistündige Sitzung. „Danke für Ihr großes Engagement, das sich heute wiederum in der beachtlichen Teilnehmerzahl spiegelt und Ihr Ausharren bei und mit der Caritas.“

Dr. Sebastian Schoknecht
Caritas Diözesanverband Würzburg
Quelle: www.caritas-wuerzburg.de

0a497003233c54378c9aca117b30a532_w720_h480_cp Caritasverband Aschaffenburg Stadt und Landkreis e.V.  - Nachrichten

Die Kleiderkammer des Caritasverbands Aschaffenburg bietet Ratsuchenden und Menschen mit beschränkteren finanziellen Mitteln Kleidung und kleineren Hausrat zu einer Schutzgebühr und bei Not auch komplett kostenfrei - schnell und unbürokratisch. Daneben versorgen wir auch auf Anfrage immer mal wieder das Klinikum Aschaffenburg-Alzenau, wenn Menschen ohne Wechselkleidung (z.B. Obdachlose oder Menschen ohne Angehörige in der Region) als Patient*innen eingeliefert werden. Die ausgegebene Kleidung sind meist gespendete Waren von Privatpersonen oder auch Firmen, die ihre Lager wegen  des Saisonwechsels leeren müssen.

Doch gerade Unterwäsche - also alles für "unten drunter" - für Männer, Frauen und Kinder wird dringend benötigt und zwar als Neuware.
Zwar sind alle Kleiderspenden neuwertig und frisch, jedoch sollte man respektieren, dass jeder Mensch gerade für diesen privaten und intimen Bereich froh um seine eigene Wäsche ist!

Daher die dringende Bitte:

Sie haben noch ungetragene, verpackte Wäsche (BH, Slips, Shorts, etc.) im Schrank? Bringen Sie sie gerne vorbei!
Sie wollen etwas Gutes tun und können beim nächsten Stadtbummel einfach einen 3-er-Pack Boxershorts oder einen BH mehr kaufen? Wir freuen uns über Ihre Spende an die Kleiderkammer!
Wir bedanken uns bereits jetzt für Ihre Unterstützung!

 

Die Kleiderkammer macht Urlaub

Außerdem wollen wir darauf hinweisen, dass die Kleiderkammer vom 02. bis 29. August 2021 wegen Urlaub geschlossen ist.
Ab dem 30. August 2021 sind wir wieder zu den (je nach Pandemielage möglichen) folgenden Zeiten da:

Öffnungszeiten (Ausgabe) - Coronabedingt:

Montag: 09.00 - 16.00 Uhr an der Katakombe im "Kleiderkammer-Fenster" (Rückseite des Gebäudes, zwischen Agatha-Kirche und Martinushaus)
Das Gabenregal an der Katakombe steht rund um die Uhr zur Verfügung.

Annahmezeiten

Montag: 09.00 - 12.00 Uhr
Mittwoch: 14.00 - 16.30 Uhr
und nach telefonischer Vereinbarung

Weitere Informationen zur Kleiderkammer gibt es hier.

eea361ba1b4def664be1c1743c079b24_w720_h480_cp Caritasverband Aschaffenburg Stadt und Landkreis e.V.  - Nachrichten

Die Folgen der Flutkatastrophe in Nordrhein-Westfalen, Rheinland-Pfalz und Oberbayern sind verheerend: überflutete Orte, weggerissene Straßen, eingestürzte Häuser, Einsturzgefahr bei vielen weiteren Gebäuden. Minütlich erreichen uns neue Eilmeldungen von der Lage vor Ort. Etliche Menschen sind vermisst. Freunde, Familie und Angehörige beklagen Tote. Tausende haben alles verloren und stehen vor dem Nichts. Auch Caritas-Einrichtungen sind betroffen.

Lokale Caritas leistet Nothilfe

Unsere lokalen Caritas-Kolleginnen und Kollegen stehen allerorts eng an der Seite der Flutopfer und leisten dringend benötigte Nothilfe. Die Helferinnen und Helfer verteilen in stark betroffenen Orten Nahrungsmittel, leisten psychologische Beratung und nehmen andernorts in Caritas-Krankenhäusern und -Altenheimen Menschen aus anderen Einrichtungen auf. Um die Menschen beim Wiederaufbau ihrer Häuser zu unterstützen, gibt es Soforthilfen in Form von einmaligen pauschalen Geldzuwendungen in geringer Höhe oder Hilfe bei Unterstützungsanträgen. Zudem ist auch die Bereitstellung von Notstromaggregaten, Trocknern und Pumpen zur Beseitigung der Flutschäden an Gebäuden möglich. Zusätzlich sind mancherorts bereits mobile Caritas-Teams in den Straßen unterwegs, um Bewohner persönlich aufzusuchen und Hilfen anzubieten.

Unser Bischof Dr. Franz Jung ruft ebenfalls zu Solidarität und Unterstützung auf.

Bitte, spenden Sie!

Würzburg, 23.07.2021. Würzburgs Bischof, Dr. Franz Jung, bittet die Gläubigen im Bistum um großherzige Spenden für die Opfer der verheerenden Flutkatastrophe. Caritas International hilft vor Ort.

Liebe Schwestern und Brüder im Bistum Würzburg,

wir alle haben die Bilder von der Flutkatastrophe in Rheinland-Pfalz, in Nordrhein-Westfalen, in Oberfranken und Oberbayern, aber auch in einigen Gemeinden unserer Diözese gesehen. Wir haben Menschen erzählen hören, wie in wenigen Stunden ihre Häuser, ihre Wohnungseinrichtung, ihr Hab und Gut in den Fluten versunken sind. Wir haben vor Augen, wie sie nun den Neuanfang versuchen – mit dem Wenigen, was ihnen geblieben ist.

Wir haben zugleich auch die Vielen gesehen, die nun helfen. Und viele haben schon gespendet. Ganz gewiss auch viele von Ihnen. - Dafür möchte ich Ihnen herzlich danken.

Ich bitte Sie: Lassen Sie nicht nach in Ihrer Hilfsbereitschaft. Das Bistum Würzburg wird mit 50.000 Euro aus Mitteln des Katastrophenfonds helfen. Helfen auch Sie mit!

Uns allen gilt das Wort des Herrn: „Ich war hungrig, und ihr habt mit zu essen gegeben; ich war durstig, und ihr habt mir zu trinken gegeben; ich war fremd und obdachlos, und ihr habt mich aufgenommen; ich war nackt, und ihr habt mir Kleidung gegeben“ (Mt 25,35-36a).

Bitte geben Sie nach Ihren Möglichkeiten Ihren Beitrag, auch wenn er noch so klein scheint. Haben Sie Vertrauen in unsere Caritas, die Ihre Spende gezielt dorthin lenkt, wo die Not am größten ist.

Lassen Sie uns gemeinsam für die Betroffenen ein Segen sein!
Ihr

+ Dr. Franz Jung
Bischof von Würzburg

Mit Ihrer Hilfe können wir die Helferinnen und Helfer unterstützen. Die betroffenen Menschen brauchen jetzt unsere Hilfe!

Mit Ihrer Spende können Sie unsere Fluthilfe unterstützen! Alle eingehenden Spenden werden gemäß dem dringendsten Bedarf an die Caritas vor Ort weitergeleitet, die in den betroffenen Katastrophengebieten tatkräftig hilft. Lassen Sie uns gemeinsam diese Katastrophe bewältigen und solidarisch zusammenstehen. Mit einer Online-Spende können Sie direkt helfen.

Für Ihre Spende können Sie folgende Bankverbindung nutzen:
Caritas international
Stichwort „Fluthilfe Deutschland CY00897“
IBAN: DE88 6602 0500 0202 0202 02
BIC: BFSWDE33KRL
oder Sie nutzen die Onlinespende:

Hier geht's direkt zur Online-Spende an Caritas International

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Gut gedacht, schlecht gemacht. So lautet das Fazit zum neuen Glücksspielstaatsvertrag, der am 1. Juli 2021 in Kraft getreten ist. Fachleute aus Suchthilfe und Forschung sind sich einig: Dieser Vertrag bleibt weit hinter den Möglichkeiten zurück, Klient(inn)en zu schützen und präventiv zu wirken.

Die Glücksspiellandschaft hat sich seit dem Inkrafttreten des ersten Glücksspielstaatsvertrages deutlich verändert. Die Inhalte dieses Vertrages stimmen nicht mehr mit der Realität von Online-Glücksspiel und Sportwetten überein. Daher wurde es notwendig, einen zweiten Glücksspielstaatsvertrag zu erarbeiten und durch die Länder ratifizieren zu lassen. Er ist zum 1.Juli 2021 in Kraft getreten.

Ein schnelles Fazit: Deutschland ist und bleibt ein Paradies für Glücksspielanbieter

In Deutschland gibt es circa 430.000 Menschen mit einem problematischen Spielverhalten beziehungsweise pathologische Spieler(innen)1 - Menschen, die mit vielfältigen psychosozialen Problemen die Beratungsstellen aufsuchen. Spieler(innen) sind diejenigen mit der höchsten Verschuldung innerhalb der Gruppe von Suchtbetroffenen. Im Schnitt liegen die Schulden bei 20.000 bis 30.000 Euro, wenn sich ein(e) Klient(in) an eine Beratungsstelle wendet.2 Nicht selten liegen die Verbindlichkeiten bei bis zu mehreren Hunderttau[1]send Euro. Kriminalität, Inhaftierung oder Suizidalität sind auch deshalb bei Spielern(inne)n nicht selten vor[1]kommende Problematiken.

Spätestens seit Corona und der damit einhergehenden monatelangen Schließung der Spielotheken und Spielbanken wurde das Thema Online-Glücksspiel öffentlich diskutiert. Passend dazu haben sich die Länder auf den neuen Glücksspielstaatsvertrag geeinigt.

Bei der Erarbeitung des Glücksspielstaatsvertrags 2021 wurden die Glücksspielforschung oder die Suchthilfe nicht beteiligt. Dennoch soll der Vertrag dazu dienen, das Entstehen einer Glücksspielsucht zu verhindern und Voraussetzungen für eine Suchtbekämpfung zu schaffen. Das Angebot an Glücksspielen soll begrenzt und illegale Glücksspiele sollen verhindert werden. Es soll der Spielerschutz gewährleistet sein und Sorge getragen werden, dass die angebotenen Glücksspiele ordnungsgemäß verlaufen. Und bei diesem Glücksspielstaatsvertrag 2021 ganz neu: Das Geschäft mit Onlinespielen wird legalisiert. Was wird sich ändern?

Glücksspielmarkt wird liberalisiert

Der Glücksspielstaatsvertrag kommt einer Liberalisierung des Glücksspielmarktes gleich. Ab sofort darf in allen Ländern virtuell an Automaten gespielt oder gepokert werden. Sportwetten sind jetzt ebenfalls legal möglich. Stiegen bereits in den vergangenen Jahren die Anteile derer, die eine Beratung wegen Problemen im Bereich des Online-Glücksspielens hatten, gab es in der Phase des Lockdowns eine weitere Zunahme. Inzwischen dürften gut ein Drittel der hilfesuchenden Spieler(innen) aus den Bereichen des Online-Glücksspiels und der Sportwetten stammen. Mit der Öffnung des Marktes gehen jetzt nahezu alle Fachleute aus dem Bereich der Beratung und Therapie für Glücksspieler(innen) von einer weiteren und noch deutlicheren Zunahme dieser Problematik aus. Es ist wahrscheinlich, dass Online-Glücksspiele weitaus risikoreicher sind, eine Sucht zu entwickeln. Die Verfügbarkeit rund um die Uhr und der einfache Zugang über alle digitalen Endgeräte sind die neuen Herausforderungen für Beratung und Therapie. Denn auch hier gilt, dass die Verfügbarkeit eines Suchtmittels wesentlichen Einfluss auf eine Suchtentstehung hat.

Illegal wird zu legal

Bisher illegal agierende Anbieter mit Sitz in Malta oder anderen Destinationen erhalten ohne Konsequenzen für ihr bisheriges Handeln aller Voraussicht nach Lizenzen für Onlinespiele und Sportwetten. Es ist nicht nachvollziehbar, dass bisheriges kriminelles Handeln vollkommen ohne Konsequenzen für die zukünftige Lizenzvergabe bleiben soll. Strafzahlungen oder die Verweigerung von Lizenzen wären aus Sicht einer Regulierung im Sinne von Spielerschutz und Prävention die richtige Antwort. Wer bisher Glücksspiele in Deutschland über Umwege online möglich gemacht hat, sollte keine Lizenz erhalten.

Aufsichtsbehörde kommt zu spät zum Einsatz

Es wird eine Aufsichtsbehörde geben. Das ist beschlossen und sehr zu begrüßen. Der Glücksspielstaatsvertrag ist am 1. Juli 2021 in Kraft getreten, aber die wesentliche Instanz, die eine Regulierung überwachen soll, ist zu diesem Zeitpunkt nicht einsatzbereit. Das ist paradox. Es gibt weder Mitarbeiter(innen) noch einen konkreten Standort. Bekannt ist, dass die Behörde in Sachsen-Anhalt ansässig werden wird. Bis zum 31. Dezember 2022 bleiben die Zuständigkeiten aber in den Ländern. Das führt mit ziemlicher Sicherheit zur Fortsetzung des bereits hinlänglich bekannten Vollzugsdefizits im Bereich der Glücksspielregulierung. Aus fachlicher Sicht bleibt es bei der Forderung, dass die Behörde personell, finanziell und strukturell so ausgestattet sein muss, dass sie den hohen Anforderungen der Überwachung und Weiterentwicklung des Spielerschutzes nachkommen kann. Ein Dialog mit der Suchthilfe, der Forschung und Betroffenen wäre wünschenswert.

Werbung stachelt Wettbewerb an

Die Wirkung von Werbung ist psychologisch gut erforscht. Alle wissen, dass Werbung wirkt. Durch den Erhalt einer Lizenz, Glücksspiele anbieten zu können, wird den Anbietern gleichzeitig auch erlaubt, zu werben. Das wird prognostisch dazu führen, dass der Wettbewerb aufblüht und die Werbung der Anbieter, deren Zahl (aufgrund fehlender Begrenzung) noch nicht vor[1]auszusagen ist, zunimmt. Es wird um jeden Euro Einsatz gerungen werden. Für den Spielerschutz und um einer Suchtentwicklung vorzubeugen, wäre aber ein vollständiges Werbeverbot notwendig gewesen. Hier haben die Länder es versäumt, dass der neue Glücksspielstaatsvertrag dazu beiträgt, besonders gefährdete Zielgruppen zu schützen. Insbesondere Jugendliche und sportaffine Personen werden in Zukunft Zielgruppe der Werbung sein. Trikotwerbung und die Pausenwerbung mit nicht mehr aktiven Sportstars bei Sportübertragungen dürften bereits heute jedem bekannt sein. Die Anstrengungen der Anbieter, Werbung noch intelligenter zu platzieren, werden steigen. Youtuber(innen), Influencer(innen) und Streamer(innen) werden von der Glücksspielindustrie bereits als Werbeplattformen für eine junge Zielgruppe eingesetzt. Auch über Computerspiele werden Anreize zum Glücksspiel gezielt gegeben, Stichwort Gaming und Gambling. Bekanntestes Beispiel ist das Spiel "Coin Master"

Die Anstrengungen der Politik, die Glücksspielprävention zu fördern, sind hingegen eher gering. Die Prävention hätte deutlicher in den Glücksspielstaatsvertrag einfließen müssen. Denkbar wäre zum Beispiel eine klar festgelegte Kostenbeteiligung aller Lizenznehmer(innen) zur Prävention gewesen. Mit mehr Geld wäre auch mehr wirksame Vorbeugung möglich. Diese wird in Zukunft dringend notwendig sein. Neue, auf den Onlinemarkt bezogene Präventionsangebote sind flächendeckend unverzichtbar.

Spielersperren als Pluspunkt

Es wird eine bundesweite Sperrdatei geben und diese Sperrdatei wird spielformübergreifend sein. Das ist ein echter Pluspunkt für den neuen Glücksspielstaatsvertrag. Endlich können sich Spieler(innen) in allen Bundesländern zentral sperren lassen. Das war bislang in den meisten Bundesländern nicht möglich. Der Zeitraum für die Sperre beträgt zukünftig mindestens drei bis zwölf Monate. Weshalb hier ein so kurzer Zeitraum (drei Monate) gewählt und angeboten wurde, erschließt sich aus suchttherapeutischer Sicht nicht. Dauert doch eine Stabilisierung aller Erfahrung aus Beratung und Therapie nach in der Regel deutlich länger.

Dass ein einfacher schriftlicher Antrag genügt, um eine Selbstsperre nach Ablauf der Mindestzeit zu beenden, ist ebenfalls nicht sinnvoll. Hier wäre es besser gewesen, darüber zu diskutieren, was der/die Betroffene vor der Aufhebung der Selbstsperre tun kann, um sich mit dem Grund der Sperre (Glücksspielsucht, Kontrollverlust, Überschuldung) auseinanderzusetzen. Eventuell wäre auch denkbar gewesen, dass die geplante Aufsichtsbehörde die dann bestehende Problematik einschätzt.

Für die Arbeit in Beratung und Therapie steht nun also das Instrument der Selbstsperre bundesweit zur Verfügung. Die neidischen Blicke nach Hessen, wo es eine solche Möglichkeit schon lange gab, sind damit bald vorbei. Die Beratungsstellen werden sicher in Zukunft Klient(inn)en auf diese Möglichkeiten hinweisen und sie dabei unterstützen. Interessant wird es sein, zu sehen, wie viele Menschen sich jährlich bundesweit sperren lassen werden. Daran könnten in Zukunft über einen zusätzlichen Parameter die Probleme mit Glücksspiel in Deutschland gemessen werden.

Verlustlimit ist sehr hoch

Die Aufsichtsbehörde führt in Zukunft eine Limitdatei. Dabei soll reguliert werden, dass Spieler(innen) bei unterschiedlichen Anbietern durch Onlinespielen maxi[1]mal 1000 Euro im Monat Verlust machen können. Eine gute Idee, um noch extremere Verluste, die es häufig gibt, zu vermeiden. Ein Verlustlimit von 1000 Euro monatlich ist allerdings extrem hoch gewählt und dürfte für viele Betroffene im Bereich des monatlichen Nettoeinkommens liegen. Hier sind existenzielle Probleme programmiert. Zusätzlich bezieht sich die zukünftige Limitdatei nur auf Onlinespiele. Ein und derselbe Spieler könnte nach einer Sperre für Onlinespiele terrestrisch (in Spielotheken) weiterzocken und seine Verluste steigern.

Die Limitdatei selbst ist technisch und rechtlich wohl eine der größten Herausforderungen für die zukünftige Aufsichtsbehörde. Es werden bereits Stimmen aus der Glücksspielforschung laut, die vermuten, dass diese Regelung jahrelange Rechtsstreitigkeiten nach sich ziehen könnte und der Gewinn für den Spielerschutz im Endeffekt nicht zum Tragen kommen wird.

Die Forderung nach einer Spielerkarte, mit der sich Spieler(innen) identifizieren können, gab es schon seit einigen Jahren für den terrestrischen Bereich des Glücksspiels. Diese Karte einzuführen und auf den Onlinebereich auszudehnen wäre zielführender gewesen.

Fazit: Mit heißer Nadel gestrickt

Gut gedacht - schlecht gemacht. So könnte das Fazit zum Glücksspielstaatsvertrag ausfallen. Übergreifend sind sich die Fachverbände, die Träger der Suchthilfe, die Betroffenenvertreter(innen) und die Glücksspielforschung einig, dass der Vertrag mit der heißen Nadel gestrickt wurde und viel Potenzial auf der Strecke geblieben ist. Es wurde unter dem Ausschluss der Fachöffentlichkeit gearbeitet und entschieden. Es ist davon auszugehen, dass es über Jahre hinweg ein weiter zunehmendes Vollzugsdefizit geben wird.

Suchthilfe und Prävention stehen vor einer noch nicht kalkulierbaren Herausforderung und sind gut beraten, sich auf die sich zunehmend veränderte Glücksspiellandschaft einzustellen. Vulnerable Zielgruppen sind Jugendliche, junge männliche Migranten und ein sportaffines Publikum. Smartphone, Tablet und PC werden sehr wahrscheinlich für Glücksspiele und Sportwetten in Zukunft mindestens in gleichem Maße genutzt wie Spielotheken und Sportwettbüros.

Den nachvollziehbaren finanziellen Interessen bezüglich der zu erwartenden Steuereinnahmen durch den nun legalisierten Online-Glücksspielmarkt hätte ein deutlich stärkeres Konzept zum Spielerschutz in den oben genannten Bereichen entgegengestellt werden können und müssen.


Anmerkungen

1. Siehe dazu Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA), Kurzlink: https://bit.ly/3dMWUfx , S.10

2. Deutsche Hauptstelle für Suchtfragen (Hrsg.): DHS Jahrbuch Sucht 2021. Lengerich: Pabst Science Publishers, S. 35.

 

Autor
Daniel Elässser,
Leiter der Psychosozialen Beratungsstelle für Suchtprobleme im Caritasverband Aschaffenburg

Quelle: https://www.caritas.de/neue-caritas/heftarchiv/jahrgang2021/artikel/deutschland-bleibt-ein-paradies-fuer-gluecksspielanbieter?searchterm=gl%c3%bccksspiel

b387a604aaec6e3cc047dc4ad91d22d6_w720_h480_cp Caritasverband Aschaffenburg Stadt und Landkreis e.V.  - Nachrichten

Unsere langjährige Mitarbeiterin Frau Diplom-Sozialpädagogin Bohnert-Heussner geht in Rente. Uns verlässt eine überaus erfahrene, kompetente, freundliche, zuverlässige, kollegiale und loyale Fachkraft, die viele Etappen unserer Beratungsstelle in den über 60 Jahren mitgemacht hat: Anfangs unter unserem ersten Leiter F.X. Müller, Teilung der Stelle in eine für den Landkreis und eine für die Stadt Aschaffenburg, Einführung des KJHGs (SGB VIII), Verschiebung der Störungsbilder von Einnässen und Lernschwierigkeiten hin zu Trennungs- und Scheidungsberatung usw.. In vielen Fort- und Weiterbildungen eignete sie sich z.B. Spezialwissen über die Behandlung der „Sexuellen Missbrauch“ an und lies sich als „Systemische Therapeutin“ und „Verfahrensbeiständin“ ausbilden. Ihre große fachliche Kompetenz brachte sie in unterschiedlichen Arbeitskreisen, bei Vorträgen und in verschiedenen sozialen Netzwerken Aschaffenburgs ein.

Wir danken ihr sehr für die vielen Jahre zuverlässiger und fachkundiger Arbeit. Für Ihren neuen Lebensabschnitt wünschen wir Ihr viel Freude, Gesundheit und Gottes reichen Segen.

 

Nora Fisher unsere neue Mitarbeiterin

Nora Fisher ist 35 Jahre und Mutter von zwei Kindern. Sie studierte Pädagogik in Würzburg und arbeitete 5 Jahre in der Flüchtlingsberatung beim Caritasverband Aschaffenburg. Viele Jahre hat sie ehrenamtlich und als freie Mitarbeiterin Projekte des Stadtjugendringes Aschaffenburg, des Jugendamtes Aschaffenburg und der Lebenshilfe Aschaffenburg federführend organisiert bzw. begleitet.

Seit Mai 2021 unterstützt sie die Beratungsstelle mit einer halben Stelle. Wir freuen uns über die kompetente und zupackende Verstärkung und heißen Frau Fisher herzlich willkommen.

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d6cb37f4396a3153aebfae3a548aaef0_w720_h480_cp Caritasverband Aschaffenburg Stadt und Landkreis e.V.  - Nachrichten

Bischof Dr. Franz Jung hat am Kilianstag mit haupt- und ehrenamtlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Caritas das Pontifikalamt im Würzburger Kiliansdom gefeiert. Dabei betonte er, die Wallfahrtswoche sei der richtige Zeitpunkt, die Mission der Caritas zu vertiefen. Gut 150 Gläubige, die sich in Unterfranken in unterschiedlichen Diensten und Einrichtungen unter dem Dach der Caritas engagieren, waren zur Messfeier am Hochfest der Frankenapostel nach Würzburg gekommen. Neben Domkapitular Clemens Bieber, dem Vorsitzenden des Würzburger Diözesan-Caritasverbands, feierte auch sein Münsteraner Amtskollege Pfarrer Dr. Christian Schmitt die Messe als Konzelebrant mit.

Zu Beginn des Gottesdienstes machten drei Sprecher in eindringlichen Impulsen deutlich, was es heute heißt, im Dienst der Caritas zu stehen. Aus ihren beruflichen Perspektiven, etwa der Kindererziehung oder der Altenpflege, blickten sie auf das Wesen gelebter Nächstenliebe. Im Vordergrund standen dabei die Erfahrungen aus der Pandemiezeit, die den Dienst am Nächsten zu einer noch größeren Herausforderung und Belastung gemacht hatte. Aus der gemeinsamen Wallfahrt solle daher auch neue Kraft gezogen werden, christliche Liebe weiterzugeben und selber zu erfahren.

In seiner Predigt brachte Bischof Jung das diesjährige Wallfahrtsmotto mit dem Leitbild des Diözesan-Caritasverbands in Verbindung. Das Zitat aus dem Epheserbrief wurde bei der Messfeier zunächst in der Lesung vorgetragen: „Wir aber wollen, von der Liebe geleitet, die Wahrheit bezeugen und in allem auf ihn hin wachsen. Er, Christus, ist das Haupt.“ (Eph 4,15). Dabei stellte der Bischof, den zweiten Satz des Mottos voran. Christus sei die innere Mitte der Kirche und ihrer Caritas, aus der sich alles andere ableite. Dieses Fundament sei jedoch nicht nur für die Gemeinschaft, sondern für jeden einzelnen unerlässlich. „Der Mensch ohne Mitte wird haltlos“, so der Bischof.

Bischof freut sich über Caritas-Programm "plento"

Mit Blick auf die Nöte und Belastungen des Alltags, gerade in den Zeiten der Pandemie, liefe der Mensch oft Gefahr, den inneren Halt zu verlieren. „Dann droht das Flammenkreuz der Caritas zu erlöschen“, so der Bischof an die Caritas-Mitarbeiter. Es sei daher zu begrüßen, dass der Diözesan-Caritasverband mit dem neuen Programm „plento“ im Kurhaus Hotel Bad Bocklet genau dieses Problem adressiert. Die spirituellen Seminare zur Prävention und Steigerung der persönlichen Resilienz seien sichtbarer Ausdruck der Evangeliumssorge, der sich der Verband in seinem Leitbild verschrieben habe.

Für die Caritas als Teil der Kirche sei es darüber hinaus von zentraler Bedeutung, sich immer wieder zu vergewissern, ob die eigene Arbeit tatsächlich „von der Liebe geleitet“ sei. Die Caritas übernehme ihre vielfältigen Aufgaben von der Kinderbetreuung, über die Begleitung von Menschen in Nöten bis hin zur Sorge um Alte, Kranke und Sterbende nicht, weil es politisch gewollt sei oder auch nur, weil es refinanziert würde. Solche äußeren Rahmenbedingungen seien richtig und wichtig, „aber die Motivation ist die innere Ergriffenheit von der Liebe Christi“, so Bischof Jung. Dieses Kriterium müssten Kirche und ihre Caritas auch als „kritisches Korrektiv“ verstehen. Am Leitbild der Christusliebe müsste zum Beispiel gemessen werden, ob vernünftig erscheinende Tätigkeiten auch tatsächlich dem eigenen Anspruch genügen. In Anlehnung an das Gleichnis vom Weinstock und den Reben aus dem Evangelium mahnte der Bischof, abzuschneiden, was keine Früchte trage. „Größere Fruchtbarkeit entsteht immer da, wo die Liebe Christi das Kriterium ist.“

Bischof Jung: Die Relevanz der Kirche erweist sich an ihrer Fähigkeit zum Wachstum

Besondere Bedeutung maß der Bischof in seiner Predigt auch dem Anspruch des Apostels aus dem Epheserbrief bei, „in allem auf ihn hin (zu) wachsen“. Für die „caritas“, die Nächstenliebe, sei das eine existenzielle Bedingung. „Liebe, die nicht wächst, ist tot.“, so Bischof Jung. Wachstum und Weiterentwicklung seien für die Kirche in ihrer gegenwärtigen Situation unabdingbar. „Wenn die Kirche für die Menschen Sakrament des Heiles sein will, dann wird sich das daran erweisen, wie es uns gelingt, zu wachsen.“ Vor diesem Hintergrund müsse auch der in der Diözese Würzburg gerade begonnene Prozess der Sozialraumorientierung verstanden werden, in dem sich die Kirche von Würzburg selber frage, wo sie wachsen kann. „Ich freue mich über diesen Impuls, der davon ausgeht, dass wir Kirche und Caritas immer wieder neu verbinden wollen.“

Zum Abschluss seiner Predigt betonte Bischof Jung die große Bedeutung der Caritas für den Fortbestand der Kirche. Ausdrücklich bedankte er sich bei den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern aus den unterschiedlichen Bereichen „für ihren hochherzigen und engagierten Einsatz“. An ihrem Dienst zum Beispiel in Schulen, Beratungsstellen und Pflegeeinrichtungen hänge die Reputation der Kirche. „Es wird das caritative Engagement der Kirche sein, auf das die Welt schaut und von dem die Welt ablesen kann, ob wir Jüngerinnen und Jünger Christi geworden sind.“

Kilian Martin | Caritas
Würzburg, 08.07.2021

Den Original-Text und weitere Bilder finden Sie auf der Seite des Diözesancaritasverbandes Würzburg

fbdb8a20ac803b4f2bff33927e315298_w720_h480_cp Caritasverband Aschaffenburg Stadt und Landkreis e.V.  - Nachrichten

Viele Menschen sind in diesen herausfordernden Zeiten verunsichert und  gerieten bzw. geraten zusehend in Schieflage. Viele fragen sich: "Welche Rechte habe ich, welche Beratungsangebote im Bereich Arbeit und Soziales gibt es in der Region, an wen kann ich mich vertrauensvoll wenden, welche Unterstützungen und welche Fördermöglichkeiten der beruflichen Weiterbildung gibt es?" Antworten hierauf sollen beim Aktionstag Beratung am Freitag, 16. Juli 2021 zwischen 14-18 Uhr auf dem Schloßplatz gegeben werden. Auf Initiative des DGB wird in Kooperation mit der Stadt Aschaffenburg, der Agentur für Arbeit, der Deutschen Rentenversicherung Nordbayern, dem Deutschen Mieterbund, der SQG Strukturwandel und Qualifizierung GmbH, der Diakonie, der Caritas, der Handwerskammer Unterfranken und SkF dieser Aktionstag organisiert.

Zudem suchen viele junge Menschen einen Ausbildungsplatz und somit nach Perspektiven. Daher gibt es auch eine Ausbildungsbörse. Azubis aus unterschiedlichen Berufen und Branchen stehen zudem Rede und Antwort. Individuelle Beratungstermine können vorab mit der jeweiligen vereinbart werden. (Berufs-) Schulklassen sind herzlich willkommen!

Es gibt einen Markt der Möglichkeiten und ein breites Beratungs- und Informationsangebot auf folgenden fünf Themenfeldern:
1. Arbeitswelt
2. Berufsstart/Jugend
3. Rente
4. Sozial- und Mietberatung
5. Berufliche Weiterbildung

Thematisch passt der Tag genau zum Motto des Caritasverbandes für die Jahre 2021 und 2022: #DasMachenWirGemeinsam. Es geht um ein solidarisches Miteinander im Kleinen wie im Großen, daher ist der Caritasverband Aschaffenburg gerne wieder mit dem Allgemeinen Sozialen Beratungsdienst (ASBD) und der Ergänzenden unabhängigen Teilhabeberatung (EUTB) vertreten.

 

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