Kiliani-Wallfahrt der ehrenamtlichen und beruflichen Mitarbeitenden der Caritas.
„Wir erleben Krisen bei uns und in der Welt und manchmal fühlen wir uns dieser chaotischen Welt hilflos ausgeliefert“, mit diesen Worten führte Elena Gerhard vom Team der Gemeindecaritas das Pontifikalamt im gut besuchten Kiliansdom in das Thema ein. Einzeln verlas sie Worte wie „Terror“, „Klimakrise“, „Rassismus“, „Ignoranz“ und viele mehr, die unsere Welt derzeit ins Wanken bringen. Die Anfangsbuchstaben wurden zeitgleich von den übrigen Mitgliedern der Gemeindecaritas sowie von ehrenamtlichen und beruflichen Mitarbeitenden der Caritas in großen Lettern in den Altarraum getragen. „Arbeiten wir aktiv am Reich Gottes und seiner Gerechtigkeit mit“, forderte Gerhard dann die Gottesdienstteilnehmer auf. Zeitgleich formierten sich die Buchstaben neu und es entstand das Wort „Gerechtigkeit“.
Danach stellte die Gemeindecaritas die Frage in den Raum, was wir tun können und brauchen, um am Reich Gottes mitzuarbeiten. Dieses Mal wurden positivbesetzte Stichworte wie „Respekt“, „Engagement“, „Hoffnung“, „Güte“ und einige weitere genannt, deren Anfangsbuchstaben am Ende die Worte „Reich Gottes“ ergaben.
„Sprache des Herzens“
Nach diesem eindrücklichen Schauspiel eröffnete Weihbischof Ulrich Boom das Pontifikalamt. Gemeinsam mit den Konzelebranten Domkapitular Clemens Bieber, Pfarrer Werner Vollmuth, Pfarrer Gerhard Staudt sowie den Diakonen Christoph Glaser und Anton Blum begrüßte er die große Schar der Caritasmitarbeitenden, die aus der ganzen Diözese angereist waren. In seiner Predigt verwies Boom auf die Frankenapostel Kilian, Kolonat und Totnan, die sich auf die beschwerliche Reise ins Frankenland gemacht haben und auch hier mit einigen Hindernissen zu kämpfen hatten. „Da kamen wildfremde Menschen in ein Land. Äußerlich müssen es wilde Gesellen gewesen sein mit ihren Kutten und kahlgeschorenen Köpfen. Auch sprachlich wird nicht gleich eine Verständigung möglich gewesen sein“, so Boom. Dennoch habe die Botschaft der Drei hier schnell Anklang gefunden, denn „sie verstanden die Sprache des Herzens“.
Damit schlug Boom auch den Bogen in die heutige Zeit und zur Arbeit der bei der Caritas Engagierten: „Die Muttersprache der frohen Botschaft ist die Caritas, die Liebe – im wahrsten Sinne des Wortes“, so Boom. Manches sei auch ein Stammeln und Stottern. Aber grundsätzlich könne man feststellen, dass vielerorts dieser Grunddienst der Kirche in der Gesellschaft verstanden wird. „Deus est caritas“- „Gott ist die Liebe, und wer in der Liebe bleibt, bleibt in Gott und Gott bleibt in ihm“.
Gegen Ende seiner Predigt dankte Weihbischof Boom den ehrenamtlichen und beruflichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der Caritas für ihren unermüdlichen Einsatz jeden Tag und wünschte allen, gestärkt aus dieser Kilianiwoche 2023 hervorzugehen. Für seine Worte erhielt Boom spontanen Applaus.
Dank für Vorbereitung und Mitwirken
Den Gottesdienst hatte das Team der Gemeindecaritas in Unterfranken vorbereitet. Musikalisch begleitete Organist Prof. Stefan Schmidt sowie der Caritaschor unter der Leitung von Angela M. Lixfeld die feierliche Messe. Alle erhielten für ihr Mitwirken an der Messfeier langanhaltenden Applaus, „denn der Applaus ist das Brot für die Künstler“, so Weihbischof Boom.
Mit Gedanken von Nelson Mandela, die die Gottesdienstbesucher anschließend in Form eines Lesezeichens mit nach Hause nehmen durften, endete das Pontifikalamt der Caritas im Kiliansdom.
Begegnung auf dem Kiliansplatz
Bei sommerlichen Temperaturen waren die Gottesdienstbesucher anschließend zu kühlen Getränken und Gebäck im Schatten des Doms eingeladen. „Die Idee mit den Buchstaben am Anfang des Gottesdienstes hat mir sehr gut gefallen“, war hier vielfach zu hören. Und auch die Predigt von Weihbischof Boom wurde noch mehrmals gelobt. Auch Bischof Dr. Franz Jung ließ es sich nicht nehmen und mischte sich hier unter die Leute.
Theresa Siedler
Quelle und weitere Bilder: caritas-wuerzburg.de