Caritas will Ehrenamt sichtbar machen

In Altenheimen, in der Betreuung von Kindern aus Asylbewerberfamilien, in der Quartiersarbeit – überall schafft die Caritas Möglichkeitsräume für freiwilliges Engagement“, unterstreicht Caritas-Präsident Peter Neher. Die jetzt vorliegenden Ergebnisse zeigen, wie groß die Bandbreite des ehrenamtlichen Engagements ist.

Neben dem langjährigen Engagement in klaren Strukturen, gibt es in den Einrichtungen und Diensten der Caritas vielfältige neue und eher projektartige Formen ehrenamtlichen Engagements. Die verbandliche Caritas eröffnet dabei Engagement-Räume für die ganze Breite der Gesellschaft: Drei Viertel der erfassten Ehrenamtlichen sind Mitglied der katholischen Kirche, 25 Prozent der Ehrenamtlichen sind nicht katholisch, sieben Prozent haben keine deutsche Staatsangehörigkeit. Neben 26 Prozent männlichen Ehrenamtlichen sind knapp drei Viertel der Freiwilligen Frauen. Etwa zwei von fünf Ehrenamtlichen sind jünger als 50 Jahre.

Mehrere hunderttausend Ehrenamtliche engagierten sich 2016 bei der Caritas, darunter 340.000 Ehrenamtliche direkt in den Einrichtungen und Diensten der Caritas. Im Durchschnitt waren 14,3 Ehrenamtliche in einer Einrichtung beziehungsweise einem Dienst tätig. Im Durchschnitt war jede(r) Ehrenamtliche circa sechs Stunden im Monat im Einsatz. Die rund 340.000 Ehrenamtlichen leisteten insgesamt etwa 24 Millionen Einsatzstunden – davon rund 22 Millionen Stunden regelmäßig engagiert, zwei Millionen Stunden projektbezogen und knapp 100.000 Stunden in einmaligem Engagement. Die meisten Ehrenamtlichen haben sich in der Kinder- und Jugendhilfe, der Altenhilfe und den weiteren sozialen Hilfen eingesetzt. Eine erhebliche Anzahl von Engagierten ist darüber hinaus auch in den caritativen Initiativen des ehrenamtlichen Engagements und der Selbsthilfe sowie in den Organen der Rechtsträger tätig.

„Mit der Aufnahme von Geflüchteten im Sommer 2015 hat sich gezeigt, dass im Bereich der Migrationsdienste eine große Zahl von Ehrenamtlichen gewonnen werden konnte. Diese Frauen und Männer ließen sich von sichtbarer Not schnell dazu motivieren, sich selbst zu engagieren. Viele von Ihnen wollten aber unabhängig bleiben und nicht von einem Träger „vereinnahmt“ werden. Modernes Ehrenamtsmanagement heißt also: Vereinbarkeit herstellen“, so Neher. Das gelte sowohl in Bezug auf die Anforderungen von Beruf und Familie als auch zwischen den Anforderungen und Wünschen der Dienste und Einrichtungen und denen der Freiwilligen.

Umso wichtiger sei es, attraktive Angebote für Ehrenamtliche zu entwickeln und eine Vielfalt der Engagement-Möglichkeiten zu gestalten. Freiwilligen-Management und Ehrenamtskoordination seien so zu gewährleisten, dass die Selbstorganisation der Ehrenamtlichen Wertschätzung erfährt und gestärkt werde. So könne bürgerschaftliches Engagement für alle Bevölkerungsgruppen ermöglicht werden. „Dann eröffnen sich Chancen, die Vielfalt im Engagement zu nutzen und den Zusammenhalt zu stärken. Denn die Zeit der Menschen ist kostbar, genau wie ihr Ehrenamt“, so Neher.

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